Anzeige
 

Sommerwetter 2024: Kühle und Nässe dominieren den Start

Der Sommer hat offiziell begonnen, doch vielerorts fühlt es sich nicht danach an. Für die Klimatologen beginnt der Sommer am 1. Juni und endet am 31. August. Die ersten zehn Tage des Sommers waren im Nordwesten Deutschlands ungewöhnlich kühl und im Süden viel zu nass. Die wenigen Sonnenstunden lassen die Temperaturen frostig erscheinen, was einige dazu verleitet, den Klimawandel als beendet zu erklären. Das tägliche Agrarwetter für Ihre Region finden Sie hier.

Bereits im Mai 2024 lag der durchschnittliche Niederschlag in Deutschland bei 125 Litern pro Quadratmeter, so Statista. Das vieljährige Mittel beträgt 71 Liter pro Quadratmeter. Besonders betroffen war Baden-Württemberg mit 175 Litern. Auch im Juni setzte sich der Regen fort. Der Monat ist traditionell der niederschlagsreichste in Deutschland mit durchschnittlich 85 Litern pro Quadratmeter. In den letzten zehn Jahren gab es vier Monate, in denen es noch mehr regnete. Die Auswirkungen auf die Landwirtschaft sind erheblich. Der Bayerische Bauernverband schätzt, dass über 55.000 Hektar Felder und Wiesen überflutet waren und mehr als 3.000 landwirtschaftliche Betriebe unter den Fluten litten.

Das Hochwasser in Südbayern geht langsam zurück, aber die Lage am Bodensee und Oberrhein bleibt angespannt. Trockenheit ist derzeit kein Thema, die Böden sind fast überall gesättigt, außer im Osten Deutschlands. Das wechselhafte und feuchte Wetter hält bis in die nächste Woche an. Am Freitag und Samstag sind vor allem im Westen und Süden wieder kräftige Gewitter zu erwarten, jedoch ohne länger anhaltenden Regen.

Die Temperaturen liegen rund 1 bis 1,5 Grad unter dem langjährigen Mittel von 1991 bis 2020. So kalt war es seit 2012 nicht mehr. Doch die Wärme ist nicht vom Tisch. Anfang nächster Woche bringt ein Tief über Westeuropa warme Luft und sommerliche Temperaturen in den Süden Deutschlands. Erste Hochrechnungen deuten stabileres Sommerwetter ab dem vierten Juniwochenende an. Rekordhitze wird bis Ende des Monats auf den Mittelmeerraum beschränkt bleiben.

Das derzeitige Wettermuster wird durch den Wechsel vom Wetterphänomen El Niño zu La Niña beeinflusst, was zu einem ständigen Wechsel von Wärme und Kälte führt. Langfristige Wettermodelle zeigen für Juli und August insgesamt zu warme Temperaturen, besonders im Süden Deutschlands. Südeuropa und der Mittelmeerraum müssen sich auf einen heißen Sommer mit Rekordtemperaturen einstellen, während Island einen ungewöhnlich kalten Sommer erleben wird.

Niederschlagsvorhersagen sind im Sommer schwer zu treffen, da lokale Schauer und Gewitter große Unterschiede auf kleinem Raum verursachen können. Dennoch gibt es Hinweise darauf, dass der Süden und besonders der August trockener sein könnten als üblich. Dies bedeutet, dass die Ernteaussichten nicht schlecht sind. Trotz des nassen und kühlen Starts wird auch der Sommer 2024 in Deutschland insgesamt zu warm ausfallen. Längere trockene Phasen sind im Juli und August wahrscheinlich, vor allem im Süden.

Weitere Nachrichten aus der Kategorie Acker

EU-Getreideernte 2025: Prognose fällt kleiner aus

Laut einer aktuellen Vorhersage des europäischen Getreidehändlerverbands Coceral steht die landwirtschaftliche Produktion in der Europäischen Union vor einer Erholung, trotz regional unterschiedlicher...

Düngeregulierungen in Frostperioden – Ein Streitpunkt zwischen Bundesländern

Die aktuellen klimatischen Bedingungen mit nächtlichem Bodenfrost und tagsüber milden Temperaturen lösen eine Debatte über die Düngungspraxis in Deutschland aus. Während in...

Verschlechterung der Winterweizenkonditionen in führenden US-Anbaustaaten

In den USA hat sich die Situation der Winterweizenfelder in den beiden größten Produktionsstaaten innerhalb einer Woche verschlechtert. Nach den neuesten Überwachungsberichten...

Neue Untersaatmischung TerraLife-ZeaPro für Maisanbau

Mit TerraLife-ZeaPro hat die Deutsche Saatveredelung AG (DSV) eine innovative Untersaatmischung für den Maisanbau entwickelt. Diese Kombination, bestehend aus Leindotter, Pannonischer Wicke,...

Bayer Cropscience: Neue Lösungen ohne Flufenacet für Landwirte

Die Verfügbarkeit des Herbizid-Wirkstoffs Flufenacet steht aktuell im Zentrum einer intensiven Diskussion unter Landwirten und Herstellern. Flufenacet, ein zentraler Bestandteil vieler Unkrautbekämpfungsmittel,...