Für das Jahr 2025 zeichnet sich in der EU eine signifikante Ausweitung der Anbauflächen für Getreide und Ölsaaten ab. Der Dachverband der europäischen Getreidehändler, Coceral, hat seine ersten Schätzungen für das kommende Anbaujahr veröffentlicht. Demnach werden die Landwirte in den 27 EU-Mitgliedstaaten voraussichtlich 50,42 Millionen Hektar für den Getreideanbau nutzen, was einem Zuwachs von 1,24 Millionen Hektar oder 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Insbesondere bei Weichweizen ist eine deutliche Ausdehnung der Anbauflächen zu erwarten. Die Fläche soll um 1,10 Millionen Hektar oder 5,4 Prozent auf 21,51 Millionen Hektar ansteigen. Bei Hartweizen hingegen wird ein leichter Rückgang um 0,8 Prozent auf 2,35 Millionen Hektar prognostiziert. Die Anbauflächen für Gerste sollen moderat um 1,3 Prozent auf 10,49 Millionen Hektar wachsen. Für Mais wird eine Abnahme um etwa 300.000 Hektar oder 3,4 Prozent auf 8,66 Millionen Hektar erwartet. Die Flächen für Hafer und Triticale werden ebenfalls eine Zunahme erfahren, mit einer Steigerung um 1,3 Prozent auf 2,42 Millionen Hektar bzw. 4,2 Prozent auf 2,50 Millionen Hektar.
Im Bereich der Ölsaaten sieht Coceral ebenfalls Wachstumspotenzial. Die Gesamtanbaufläche für Raps in der EU könnte sich auf 6,02 Millionen Hektar belaufen, ein Anstieg um 330.000 Hektar oder 5,8 Prozent gegenüber dem aktuellen Jahr. Auch die Anbauflächen für Sonnenblumen und Sojabohnen sollen leicht ansteigen.
Coceral geht unter der Annahme normaler Wetterbedingungen von einer Gesamtproduktion von rund 275 Millionen Tonnen Getreide aus, ein Plus von fast 16 Millionen Tonnen oder 6 Prozent im Vergleich zum aktuellen Jahr. Die Weichweizenproduktion, als wichtigste Kultur, könnte um etwa 12 Millionen Tonnen auf 126,5 Millionen Tonnen steigen. Auch bei Gerste und Mais sind höhere Erträge zu erwarten, mit einem Anstieg um jeweils knapp 2 Millionen Tonnen auf etwa 52 Millionen bzw. 62 Millionen Tonnen. Für Raps wird eine EU-weite Ernte von 19,5 Millionen Tonnen prognostiziert, was einen Zuwachs von 2,1 Millionen Tonnen oder 12 Prozent bedeutet. Die Sonnenblumenernte könnte nahezu 10 Millionen Tonnen erreichen, eine Steigerung von 1,1 Millionen Tonnen oder 12 Prozent. Bei Sojabohnen wird eine Produktion von knapp 3,2 Millionen Tonnen erwartet, was einer Zunahme um 225.000 Tonnen oder 8 Prozent entspricht.