Die Strube D&S GmbH, seit ihrer Übernahme durch die Deleplanque-Gruppe, hat auf den diesjährigen DLG-Feldtagen ihre neuen strategischen Schwerpunkte im Bereich Zuckerrüben vorgestellt. Diese Neuausrichtung umfasst eine Diversifizierung des Fruchtartenportfolios und eine verstärkte Fokussierung auf Feldprüfungen in SBR- und Stolbur-Regionen sowie die Intensivierung der deskriptiven Züchtung.
Im Mittelpunkt der mittel- und langfristigen Strategie stehen innovative Phänotypisierungstechniken, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und moderne molekulare Züchtungsverfahren. Dr. Michael Stange, Leiter der Zuckerrübenzüchtung bei Strube, betonte die Wichtigkeit von multigenen Toleranzen, um den steigenden Anforderungen an eine nachhaltige Landwirtschaft gerecht zu werden. Diese Toleranzen basieren auf der Interaktion vieler Gene und ermöglichen eine schrittweise Erhöhung des Toleranzniveaus gegen verschiedene Stressfaktoren.
Strube setzt auf Hightech-Lösungen wie Drohnen für das Cercospora-Scoring, High-Throughput-Phenotyping und den Einsatz von KI, um Züchtungsprozesse effizienter zu gestalten. Dr. Bettina Müller erläuterte den aktuellen Stand der Entwicklungsdynamik und Feinkartierung aller Genotypen für Cercospora. Ziel ist es, durch Hochdurchsatzverfahren die Versuchskapazitäten effizienter zu nutzen und genauere Daten zu gewinnen.
Besondere Aufmerksamkeit wurde auf den DLG-Feldtagen der Zuckerrübe gewidmet, insbesondere hinsichtlich der Herausforderungen durch SBR und Viröse Vergilbung. Dr. Maria Köhler präsentierte innovative Züchtungslösungen, darunter den Einsatz von Klebetafeln zur Überwachung der Vektoren und digitale Tools zur präzisen Datenerfassung. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, genaue Informationen über die Ausbreitung und Populationsdichte der Schilf-Glasflügelzikade zu erhalten.
Die vorgestellten Zuckerrübensorten ST Rotterdam, Chevrolet, ST Yellowstone, Clemens und Orpheus zeichnen sich durch verschiedene Eigenschaften wie hervorragende Blattgesundheit, hohe Zuckererträge und robuste Toleranzen aus. Die Züchtungsergebnisse sollen durch den Einsatz von genomischer und phänomischer Selektion sowie genomeditierten Pflanzen weiter verbessert werden, um schnellere Fortschritte zu erzielen.