In einem aktuellen Prozess haben US-Geschworene den Agrarchemie- und Pharma-Konzern Bayer zur bisher höchsten Schadenersatz-Zahlung in Fällen um glyphosathaltige Unkrautvernichter verurteilt. Dem an Krebs erkrankten Kläger wurde ein Betrag von 2,2 Milliarden Dollar zugesprochen. Der Kläger hatte das Unkrautvernichtungsmittel Roundup sowohl beruflich als Landschaftsbauer als auch privat verwendet.
Bayer plant, gegen das Urteil in Berufung zu gehen und betont, dass es im Widerspruch zu wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Bewertungen von Behörden stehe. Die Schadenssumme setzt sich aus 250 Millionen Dollar als Ausgleich für Verluste und zwei Milliarden Dollar als Schadenersatz zusammen.
Bayer ist der Ansicht, dass das Urteil verfassungswidrig überhöht sei und verweist darauf, dass in bisherigen Prozessen der Schadenersatz um mehr als 90 Prozent reduziert worden sei. Das Unternehmen betont auch, dass es sich in 10 der jüngsten 16 Fälle vor Gericht durchgesetzt habe.
Die Probleme rund um den glyphosathaltigen Unkrautvernichter Roundup begannen für Bayer im Jahr 2018, als das Unternehmen die US-Firma Monsanto für über 60 Milliarden Dollar übernahm. Seitdem haben zahlreiche Klagen gegen Bayer eingesetzt. Das Unternehmen hat 2020 ein milliardenschweres Programm aufgelegt, um einen Großteil der Klagen ohne Haftungseingeständnis beizulegen. Trotzdem betont Bayer weiterhin die Sicherheit von Glyphosat.
Bayer-Chef Bill Anderson äußerte sich zu den Rechtsstreitigkeiten rund um Glyphosat und erklärte, dass das Unternehmen eine klare Strategie habe, um damit umzugehen. Es bleibt abzuwarten, wie die Berufung in diesem aktuellen Fall ausgehen wird.