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Warum Kohlenstoff und Kalk für die Aussaat entscheidend sind

Die Vegetationszeiten verschieben sich zunehmend nach vorne und dauern immer länger. Schon beim Betrachten des Kalenders fallen die veränderten Zeiträume auf: In vielen Teilen Deutschlands hat die Vegetation dieses Jahr schon zwei bis drei Wochen früher eingesetzt. Dies hat zur Folge, dass die Erntezeiten ebenfalls vorverlegt werden und in einigen Fällen bereits zwei Wochen früher abgeschlossen sein können. Bei der Weizenernte zum Beispiel konnten einige schon im Juli ihre Felder abräumen, und auch der Mais erreichte die Silierreife teilweise schon im August.

Landwirte, die mit Problemunkräutern wie dem Ackerfuchsschwanz kämpfen, könnten von einer späteren Saat profitieren, da der Konkurrenzdruck durch die Unkräuter verringert wird. Dies bietet die Möglichkeit, die Felder vier Wochen länger brachliegen zu lassen, was ein ideales Zeitfenster für den Anbau von Zwischenfrüchten darstellt. Diese können während der zeitraubenden Sonneneinstrahlung wachsen und somit effizient Energie in pflanzliche Biomasse umwandeln.

Die Zugabe von organischer Substanz und eine verbesserte Durchwurzelung des Bodens bieten zusätzlichen Schutz. Eine dichte Beschattung durch verhindert das Überhitzen des Bodens und damit das Verbrennen von Humus, was der Bodenmikrobiologie zugutekommt. Bei der Auswahl der Zwischenfrüchte sollte jedoch bedacht werden, dass nicht jede Pflanze geeignet ist. So sollte zum Beispiel im Juli kein Senf gesät werden, da dieser zu schnell zur Blüte schreitet. In ertragsschwächeren oder ökologisch bewirtschafteten Gebieten könnten Untersaaten in Getreidebeständen eine gute Alternative darstellen.

Auch der Einsatz von Kalk hat in den letzten Jahren abgenommen. Der ideale Zeitpunkt für eine Kalkdüngung liegt zwischen der Ernte und der nächsten Aussaat. Zwischenfruchtbestände stabilisieren den Boden und halten ihn trocken, was optimale Bedingungen für die Ausbringung von Kalk schafft. Diese Kombination aus organischer Substanz und Calcium trägt dazu bei, dass der Boden wasseraufnahmefähig und krümelig bleibt, wodurch er besser gegen zukünftige klimatische Herausforderungen gerüstet ist.

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