Die AfD hat für die deutsche Landwirtschaft ein umfassendes Zehn-Punkte-Programm aufgestellt, mit dem Ziel, die Agrarpolitik wieder stärker auf nationaler Ebene zu verankern. Dieses Programm wird als Reaktion auf die aktuelle EU-Agrarpolitik präsentiert, die nach Meinung der Partei von übermäßiger Regulierung und Bürokratie gekennzeichnet ist und zu Wettbewerbsnachteilen für deutsche Bauern führt.
Die Partei, vertreten durch ihren agrarpolitischen Sprecher Stephan Protschka, kritisiert die bestehenden Strukturen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) als ineffektiv. Laut Protschka wird die GAP den unterschiedlichen nationalen Bedürfnissen nicht gerecht und soll durch eine national gesteuerte Politik ersetzt werden, die den deutschen Bauernfamilien mehr Sicherheit und Stabilität bietet.
Das vorgeschlagene Programm enthält Forderungen nach der Renationalisierung der Agrarpolitik, dem Stopp von Handelsabkommen, die deutsche Landwirte benachteiligen könnten, sowie Maßnahmen zur Reduzierung bürokratischer Lasten. Zusätzlich sollen die Nutzung von Pflanzenschutz- und Düngemitteln gewährleistet, landwirtschaftliche Flächen geschützt und traditionelle Kulturlandschaften erhalten bleiben.
Ein weiterer Kernpunkt des Programms ist die Stärkung der Nutztierhaltung in Deutschland und die Sicherung der Investitionen in die Landwirtschaft. Die AfD spricht sich auch für die Verbesserung der Marktposition landwirtschaftlicher Erzeuger aus und fordert die Einführung von steuerfreiem Agrardiesel.
Die Partei setzt sich zudem für eine stärkere regionale Direktvermarktung und eine Reform der Arbeitsbedingungen für ausländische Erntehelfer ein, inklusive einer Ausnahme vom Mindestlohn. Sie plädiert außerdem für die Einführung gleicher Standards für importierte Nahrungsmittel und eine verbindliche Herkunftskennzeichnung.
Die AfD unterstreicht die Bedeutung der Ernährungssicherheit und der Tierhaltung, die in Deutschland nach ihrer Ansicht die weltweit höchsten Standards erfüllt. Sie lehnt die geplante Novelle des Tierschutzgesetzes ab, die nach ihrer Auffassung die heimische Nutztierhaltung gefährdet und zu einer verstärkten Importabhängigkeit führen könnte, bei der niedrigere ausländische Standards gelten würden.
Abschließend fordert die AfD die Bundesregierung auf, die Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland sicherzustellen und die Versorgung mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln zu garantieren. Dies soll durch die Förderung von freiwilliger Kooperation und Anreizen im Naturschutz sowie durch eine unbürokratische und verlässliche Ausgestaltung von Förderprogrammen erreicht werden.