Die „Maienfelder Erklärung“, eine Initiative von Experten und Wissenschaftlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, hat einen Appell für ein aktives Wolfsmanagement veröffentlicht. Die zunehmende Ausbreitung der Wölfe führt demnach zu Konflikten mit anderen Naturschutzzielen, insbesondere in Bezug auf die Erhaltung artenreicher Weidelandschaften. Die Experten stellen fest, dass die Vorstellung einer „friedlichen Koexistenz“ zwischen Wolf und Weidevieh in der Praxis nicht haltbar sei und betonen die Bedeutung extensiver Weidelandschaften als Hotspots der Artenvielfalt.
Insbesondere in den Alpen, wo ein effektiver Herdenschutz gegen Wölfe aufgrund der geographischen Gegebenheiten oft nicht möglich ist, sehen die Fachleute die Notwendigkeit von Weideschutzgebieten und eines aktiven Managements der Wolfspopulation. Die „Maienfelder Erklärung“ fordert eine Anpassung der Schutzstatus des Wolfes von „streng geschützt“ zu „geschützt“, um den Schutz anderer, bedrohter Arten sicherzustellen und die extensiven Weide- und Wiesenlandschaften zu erhalten.
Konkret verlangt die Erklärung ein räumlich differenziertes Wolfsmanagement, das unter anderem Bestandsregulationen, eine klare Definition und Reaktion auf opportunes Verhalten von Wölfen sowie die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen umfasst. Die Experten warnen, dass ohne eine Anpassung der Wolfspolitik die einzigartige Grünlandkulturlandschaft und mit ihr streng geschützte Arten in Gefahr sind.