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Ampel Politik: Landwirte fordern mehr ökonomische Vernunft

Auf der Agrarmesse Mela in Mühlengeez diskutierten am vergangenen Freitag Landwirte und Experten beim Landesbauerntag über die wirtschaftlichen Herausforderungen in der Landwirtschaft. , Präsident des Bauernverbandes MV, betonte die Notwendigkeit, die Ökonomie in den Mittelpunkt zu stellen: „Ohne eine solide ökonomische Basis können wir weder soziale Verantwortung tragen noch nachhaltig wirtschaften.“

Unter dem Thema „Womit werden Landwirte künftig ihr Geld verdienen?“ lud der zur Diskussion im Festzelt der 33. Fachausstellung ein. Namhafte Experten wie Dr. Jan Menkhaus, Dr. Harald Grethe von der Humboldt-Universität Berlin und Agrarminister Dr. Till Backhaus erörterten mit rund 350 Gästen verschiedene Themen. Dazu zählten die Pachtbedingungen für Kirchen- und Staatsland, der Konflikt zwischen Nahrungsmittelsouveränität und der Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für Energieproduktion sowie die notwendigen politischen Rahmenbedingungen.

Dr. Harald Grethe erläuterte, dass durch Dienstleistungen wie Bioenergiegewinnung, Klimaschutzmaßnahmen und Biodiversitätsförderung ein vielfältiges Einkommensspektrum entstehen kann. Auch die Nutzung von Paludikulturen für Biomasse, die etwa in Verpackungen oder Dämmmaterialien Einsatz findet, wurde als zukunftsträchtig hervorgehoben.

Bauernpräsident Trunk wies auf die Bedeutung der Diversifizierung hin und betonte, dass der Schutz natürlicher Ressourcen nicht durch mehr Gesetze und Bürokratie, sondern durch praktikable Finanzierungskonzepte erreicht werden sollte. Der Landwirteverband Mecklenburg-Vorpommern erbringt bereits umfangreiche Umweltleistungen auf nahezu 400.000 Hektar Ackerfläche.

Die politische Lage wurde ebenfalls thematisiert. Agrarminister Backhaus sprach über die 87.000 Hektar Landeseigentum, die an Bauern verpachtet sind, und die Notwendigkeit, die Lebensmittelversorgung zu stabilisieren. „Zusätzliche Leistungen für und sauberes Wasser sollten separat vergütet werden“, so Backhaus.

Die Diskussion verdeutlichte, dass die derzeitige der Ampelregierung aus Sicht der Landwirte zu kurz greift. Karsten Trunk kritisierte, dass die politischen Entscheidungsträger zu sehr auf Intuition statt auf wissenschaftlich fundierte Vorschläge setzen und dass die Landwirte kaum Möglichkeiten haben, ihr Wissen und ihre Erfahrungen einzubringen. Besonders beim geplanten staatlichen Tierwohllabel sieht Trunk Versäumnisse, da bereits etablierte Labels wie die Initiative Tierwohl nicht genügend berücksichtigt werden.

Abschließend forderte Trunk eine Politik, die Ökologie, Ökonomie und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt und nicht die wirtschaftlichen Belange der Landwirtschaft außer Acht lässt. Der Landesbauerntag endete mit einem klaren Appell an die politischen Entscheidungsträger, realitätsnahe und wirtschaftlich tragfähige Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft zu schaffen.

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