Am 4. November wird Christophe Hansen, der für das Amt des EU-Agrarkommissars vorgeschlagene Kandidat, einer eingehenden Prüfung durch das Europäische Parlament unterzogen. Hansen wird Fragen der Mitglieder der Ausschüsse für Landwirtschaft, Umwelt und Fischerei beantworten müssen. Diese Anhörung, angesetzt von 18:30 bis 21:30 Uhr, wird insgesamt drei Stunden dauern. Die Entscheidung über Hansens Eignung für das Amt des Kommissars obliegt hauptsächlich den Mitgliedern des Agrarausschusses, die letztendlich über seine Bestätigung befinden.
Die Abgeordneten hatten im Vorfeld die Möglichkeit, Hansen schriftliche Fragen zu stellen, wobei sie insbesondere auf seine Positionen zur Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP), die potenziellen Auswirkungen eines EU-Beitritts der Ukraine und Möglichkeiten zur Reduzierung der Bürokratie in der Tierhaltung fokussierten. Ebenso wird erwartet, dass Hansen seine Sichtweise zu den Haushaltsplänen der EU-Kommission darlegt, welche kürzlich bekannt wurden.
Christophe Hansen, der im EU-Parlament als gut vernetzt und beliebt gilt, hat bereits viele Treffen mit EU-Agrarpolitikern geführt, um Unterstützung für seine Kandidatur zu sammeln. Nichts wird dem Zufall überlassen, da seine endgültige Bestätigung durch das Plenum des Parlaments erfolgt, in dem alle EU-Abgeordneten versammelt sind. Die Anhörungen der insgesamt 26 designierten Kommissare finden zwischen dem 4. und 12. November statt, wobei ein reibungsloser Verlauf der Bestätigungsanhörungen die Amtsübernahme der neuen EU-Kommission ab dem 1. Dezember ermöglichen könnte.
Sollte ein Kandidat die Erwartungen der Abgeordneten nicht erfüllen, besteht die Möglichkeit, dass er in einer zweiten Anhörung nochmals versuchen kann, die Zustimmung zu erlangen. Sollte auch dieser Versuch scheitern, müsste der entsprechende Mitgliedstaat einen neuen Kandidaten nominieren. Besondere Aufmerksamkeit gilt auch dem designierten EU-Kommissar für Gesundheit und Tierschutz, Olivér Várhelyi, dessen Nominierung durch den ungarischen Premierminister Viktor Orban bei einigen Parlamentariern für Skepsis sorgt.