Eine kürzlich durchgeführte Umfrage der EU-Kommission, an der fast 27.000 Personen teilnahmen, offenbart, dass mehr als drei Viertel der europäischen Landwirte externe Hilfe in Anspruch nehmen müssen, um Subventionen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) zu beantragen. Die Ergebnisse der Umfrage, die zwischen dem 07. März und dem 08. April durchgeführt wurde, zeigen deutlich, wie aufwendig der Prozess für die Landwirte ist.
Ein Drittel der Befragten benötigt mehr als sechs Tage pro Jahr, um die notwendigen Anträge zu stellen, während knapp die Hälfte der Landwirte zwischen drei und sechs Tage damit verbringt. Die Landwirte müssen nicht nur relevante Daten sammeln und erfassen, sondern auch sicherstellen, dass ihre Anträge korrekt ausgefüllt und an die zuständigen Stellen gesendet werden.
Die Komplexität des Verfahrens wird dadurch verschärft, dass 44 % der Landwirte angeben, dieselben Daten mehrfach bei verschiedenen Behörden einreichen zu müssen – beispielsweise beim Finanzamt, im Rahmen des GAP-Antrags und bei den Aufzeichnungen für Dünge- und Pflanzenschutzmittel. Diese Dopplung der Datenübermittlung erhöht den administrativen Aufwand erheblich.
Die Landwirte greifen überwiegend auf Bauernverbände, private Beratungsunternehmen und offizielle Beratungsstellen zurück, um Unterstützung bei der Antragstellung zu erhalten. Diese Abhängigkeit von externer Beratung unterstreicht die Herausforderungen, denen sie im Umgang mit der Bürokratie gegenüberstehen.
Von den Umfrageteilnehmern gaben 81 % an, Landwirte zu sein, die einen GAP-Antrag stellen. Die restlichen Antworten verteilen sich auf Landwirte ohne GAP-Förderung und Berater. Geografisch stammen die meisten Antworten aus Spanien (20 %), gefolgt von Deutschland (17 %), Portugal (12 %), Frankreich (10 %) und Österreich (9 %).
Die Größenordnung der landwirtschaftlichen Betriebe variiert, wobei 39 % der Befragten zwischen 5 und 50 Hektar bewirtschaften, 19 % zwischen 51 und 100 Hektar und ein Viertel der Befragten 101 bis 500 Hektar.
Die EU-Kommission hat diese Umfrage als Teil ihrer Initiative zur Verringerung der Bürokratie für Landwirte durchgeführt. Für die zweite Jahreshälfte ist eine detailliertere Analyse der Umfrageergebnisse angekündigt, die weitere Einblicke in die bürokratischen Lasten europäischer Landwirte bieten soll.