In der jüngsten Ausgabe des SWR-Videopodcasts „Zur Sache intensiv“ äußerte sich der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk (CDU) kritisch über Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne). Özdemir, der als möglicher grüner Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Baden-Württemberg in eineinhalb Jahren gehandelt wird, wurde von Hauk besonders bezüglich seiner fachlichen Vertiefung in agrarpolitische Themen bemängelt.
Hauk betonte, dass er Özdemir als Bundesminister nicht respektieren könne, da dieser seiner Ansicht nach in der Landwirtschaftspolitik nicht ausreichend tief eingestiegen sei. Er kritisierte, dass es zwar nicht von jedem Politiker erwartet werden könne, ein Experte zu sein, eine intensivere Auseinandersetzung mit den Themen sei jedoch durchaus möglich. Hauk vermisst bei Özdemir die notwendige Leidenschaft für die Landwirtschaftspolitik.
Auf die Frage, ob die CDU einen grünen Spitzenkandidaten Özdemir fürchten müsse, verneinte Hauk. Er sieht Özdemir als einen Gegner wie jeden anderen auch, mit dem Unterschied, dass er im agrarischen Sektor bereits bekannt ist und seine Positionen bekannt sind. Dies bezieht sich auf die landwirtschaftlichen Proteste im Januar, die als Reaktion auf die von der Ampelkoalition geplante Kürzung der Agrarsubventionen stattfanden.
Hauk sieht sogar strategische Vorteile für die CDU, sollte Özdemir in Baden-Württemberg kandidieren. Im Hinblick auf landespolitische Themen und Debatten im Wahlkampf attestiert er dem Unions-Kandidaten Manuel Hagel eine größere Fachkompetenz. Auf die Frage, ob Hagel als Spitzenkandidat feststehe, antwortete Hauk bejahend und erklärte, dass als Partei- und Fraktionsvorsitzender Hagel das Vorrecht auf die Nominierung habe. Die endgültige Entscheidung hierzu fällt auf dem CDU-Parteitag im kommenden Jahr, wo die Nominierungen für die Landtagswahl 2026 festgelegt werden.