Christophe Hansen, der designierte EU-Agrarkommissar, spricht sich für die Erschließung neuer Einkommensquellen in der Landwirtschaft aus. Er hat dabei speziell das sogenannte Carbon Farming im Blick, welches neben den traditionellen Markterlösen und öffentlichen Beihilfen zu einer Erhöhung des Einkommens landwirtschaftlicher Betriebe beitragen könnte. Diese Details wurden aus seinen Antworten auf einen Fragebogen ersichtlich, den er im Vorfeld seiner Anhörung am 4. November beim Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments eingereicht hat.
In seinen Ausführungen betont Hansen, dass das primäre Ziel der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) weiterhin die Sicherung der Einkommen von Landwirten sein sollte, wobei er Direktzahlungen nicht explizit erwähnt. Er spricht sich für die Schaffung weiterer Anreize für Ökosystemleistungen aus, die insbesondere kleineren landwirtschaftlichen Betrieben zugutekommen sollen.
Hansen ist der Meinung, dass anstelle der Einführung neuer Umweltgesetze eine effektivere Umsetzung der bestehenden Gesetzgebung angestrebt werden sollte. Zudem setzt er sich für eine stärkere Positionierung der Landwirte innerhalb der Lebensmittelkette ein. Auf die Frage zur EU-Erweiterung, speziell zur Aufnahme der Ukraine, äußert der EVP-Politiker, dass dies die EU als geostrategischen Akteur im Agrarsektor stärken würde, was wiederum die globale Ernährungssicherheit sowie die strategische Autonomie der EU hinsichtlich der Versorgung mit Lebensmitteln, Futtermitteln und Biomasse verbessern könnte.
Trotz der Herausforderungen, die eine solche Erweiterung mit sich bringen könnte, zeigt sich Hansen zuversichtlich hinsichtlich der Bewältigung dieser. Er betont außerdem die Wichtigkeit der Nachfolge in landwirtschaftlichen Betrieben und die Unterstützung für junge Landwirte. Dabei fordert er besseren Zugang zu GAP-Förderungen und Krediten, insbesondere für Frauen im ländlichen Raum.