Christophe Hansen, der kürzlich ernannte EU-Agrarkommissar, hat bedeutende erste Schritte in seiner Amtszeit unternommen, um die Agrarpolitik der Europäischen Union auf eine neue Basis von Dialog und Konsens zu stellen. Mit der Gründung des Europäischen Ausschusses für Landwirtschaft und Ernährung (EBAF) reagiert Hansen auf die Notwendigkeit, bestehende Spannungen zwischen verschiedenen Interessengruppen zu mildern und eine inklusive Kommunikationsplattform zu schaffen.
Das neu etablierte Gremium soll die Europäische Kommission in agrarpolitischen Fragen strategisch beraten und ist zunächst für einen Zeitraum von fünf Jahren geplant. Hansen selbst wird den Vorsitz des Ausschusses übernehmen und hat die Möglichkeit, bei Bedarf zusätzliche Sitzungen einzuberufen. Dieser Schritt folgt den Empfehlungen aus dem Abschlussbericht des Strategischen Dialogs über die Zukunft der Landwirtschaft und zielt darauf ab, eine Kultur des Austauschs und der Teilhabe zu fördern.
Die Schaffung des EBAF ist eine Antwort auf die unter der vorherigen Kommission unter Ursula von der Leyen eskalierten Auseinandersetzungen zwischen der Landwirtschaft und den Sektoren Umwelt und Klimaschutz, insbesondere im Kontext des Green Deals. Diese Konflikte hatten zu zahlreichen Protesten von Landwirten in Brüssel und anderen Teilen der EU geführt. Der EBAF wird aus Vertretern von bis zu 30 Organisationen bestehen, die aus verschiedenen Bereichen wie Landwirtschaft, Lebensmittelkette, Zivilgesellschaft, Umwelt, Klima, Tierschutz und Verbraucherschutz kommen. Die Kommission wird die Einreichungen der Bewerber prüfen und strebt an, die Einrichtung des Ausschusses Anfang 2025 abzuschließen.
Hansen betonte die zentrale Rolle von Dialog und Kooperation und verwies auf die Erkenntnisse des Strategischen Dialogs, die aufzeigen, dass selbst scheinbar gegensätzliche Interessen eine gemeinsame Basis finden können. „Es gibt mehr Brücken, die uns vereinen, als Mauern, die uns trennen“, so Hansen, was die Bedeutung von Zusammenarbeit und gegenseitigem Verständnis unterstreicht. Dieser Ansatz soll nicht nur bestehende Differenzen überbrücken, sondern auch eine dauerhafte Basis für die künftige Agrarpolitik der EU legen.