Dr. Holger Hennies, Präsident des Landvolks, setzt sich in einem Appell an die niedersächsischen Bundestagsabgeordneten für eine Neubewertung im Umgang mit Wasserstoff ein, speziell im Hinblick auf die Wasserressourcen. Er hebt hervor, dass die Förderung von „grünem“ Wasserstoff, wie sie das Beschleunigungsgesetz vorsieht, die bereits limitierten Wasserressourcen Deutschlands zusätzlich belasten könnte. In seinem Schreiben warnt Hennies vor den Folgen dieser Technologie für die Verfügbarkeit von Trinkwasser und fordert einen vorsichtigeren Ansatz: „Trinkwasser vor Wasserstoff“.
Das niedersächsische Umweltministerium hat durch eine neue Regelung zur Grundwasser-Mengenbewirtschaftung auf die Knappheit der nachhaltig verfügbaren Grundwassermengen aufmerksam gemacht. Hennies betont, dass der Klimawandel zukünftig zu Engpässen in der Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen führen könnte, was die Ernährungssicherung gefährdet. Er kritisiert das bisherige „Windhundverfahren“ bei der Vergabe von Wasserrechten und fordert eine umsichtige Abwägung gesellschaftlicher Bedürfnisse, um die Versorgung mit Trinkwasser zu gewährleisten.
Die Realität in ländlichen Regionen wie Göttingen und Wilhelmshaven zeigt, dass Landwirte und Kommunen bereits jetzt durch die Vielzahl neuer Erd- und Fernleitungen belastet sind. Zudem sorgt der hohe Wasserbedarf, der für die Elektrolyse – also die Spaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff – nötig ist, für Besorgnis unter den Landwirten.
Dr. Holger Hennies stellt klar, dass die Sicherstellung der Ernährung und die Trinkwasserversorgung Vorrang vor der Wasserstofferzeugung haben müssen. In seinem Brandbrief fordert er eine klare Regelung, die die Zulassung von Grundwassernutzungen für Elektrolyseanlagen ausschließt, um die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zu schützen.