Anzeige
 

Düngerecht-Novelle: DBV kritisiert mangelnde Verursachergerechtigkeit

Vergangene Woche wurde die Novelle des Düngerechts beschlossen, die das Verursacherprinzip wieder einführt. Künftig dürfen Landwirte, die ihre Auflagen erfüllen, auch in sogenannten Roten Gebieten bedarfsgerecht düngen. Der Deutsche (DBV) äußerte sich enttäuscht über diese Änderung und fordert weitere Anpassungen.

Kritik und Forderungen des Deutschen Bauernverbands

DBV-Präsident Joachim Rukwied kritisierte die geplante Novelle scharf und forderte konkrete Maßnahmen zur Verursachergerechtigkeit. Er bemängelte, dass die Stoffstrombilanz beibehalten werden soll, obwohl sie nicht EU-rechtlich gefordert ist. Diese Bilanz führt laut Rukwied zu zusätzlicher Bürokratie für die Betriebe.

Stellungnahme der FDP

Die stellvertretende Vorsitzende der -Bundestagsfraktion, Carina Konrad, widersprach Rukwieds Kritik. Sie betonte die Notwendigkeit der Umsetzung der EU-Vorgaben und kritisierte die Vorgängerregierung dafür, dass sie keine Ausnahmen geschaffen habe. Konrad hob die Bedeutung von Maßnahmendifferenzierung hervor.

Einzelbetriebliche Erleichterungen und Monitoring

Im Zuge der Diskussion zum Gesetzesentwurf wurde gefordert, dass einzelbetriebliche Erleichterungen in Roten Gebieten ermöglicht werden sollen. Diese Forderung wird nun mit einem Monitoring umgesetzt, das die Grundlage für Ausnahmen schaffen soll. Die bisherige Stoffstrombilanz wird künftig als „Nährstoffbilanz“ bezeichnet.

Maßnahmen der Länder und bürgerfreundliche Verordnungen

Die Länder können mittelfristig gezielte Maßnahmen ergreifen, um Landwirte zu entlasten, die nicht zur Nitratbelastung beitragen. Die Verordnungen sollen bürgerfreundlich gestaltet werden und Ausnahmen für bestimmte Betriebe vorsehen, wie beispielsweise für kleinere Betriebe oder spezialisierte Anbauformen.

Die Novelle des Düngerechts soll dazu beitragen, eine bedarfsgerechte Düngung in belasteten Gebieten zu ermöglichen, ohne die Belastung weiter zu erhöhen. Die Umsetzung der neuen Regeln wird von verschiedenen Seiten unterschiedlich bewertet, doch das Hauptziel bleibt die Reduzierung der Nitratbelastung im Grundwasser.

Weitere Nachrichten aus der Politik

Biomassepaket: Branchenverbände kritisieren Gesetzentwurf

Die Diskussionen um das "Biomassepaket" im deutschen Bundestag dauern an. Während der ersten Lesung des Gesetzentwurfs, der von den Fraktionen der SPD...

AfD fordert nationale Agrarpolitik: GAP soll abgelöst werden

Im Zuge der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 plädiert die AfD für eine Abkehr von der Gemeinsamen () der Europäischen Union...

FDP möchte den „wissenschaftlichen Arm“ des Umweltschutzes abschlagen

Das Umweltbundesamt, oft als wissenschaftlicher Arm des staatlichen Umweltschutzes betrachtet, steht vor einer ungewissen Zukunft. Die FDP, die einst bei der Gründung...

Weiterhin keine Einigung im Düngerecht: Neues Treffen im Januar angesetzt

Die Hoffnungen auf einen Durchbruch bei der Novellierung des Düngerechts wurden erneut enttäuscht. Ein für Dezember geplantes Treffen der informellen Arbeitsgruppe konnte...

Neuer Agrarminister in Sachsen: Georg-Ludwig von Breitenbuch

Nach seiner Vereidigung hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die Zusammensetzung seines Kabinetts präsentiert. Die für den Bereich Landwirtschaft und Umwelt...