Anzeige
 

Entlastung der deutschen Landwirtschaft verzögert sich

Am Mittwoch, den 26. Juni 2024 beginnt der Deutsche Bauerntag 2024 in Cottbus. Traditionell wird bei dieser Veranstaltung auch die agrarpolitische Arbeit der Bundesregierung bewertet. Die Stimmung unter den Landwirten ist angespannt, da viele von ihnen der Meinung sind, dass die Bundesregierung noch immer ein umfassendes Entlastungspaket schuldet. Dieses wurde vor der Sommerpause zugesagt, um die Proteste der nach dem Ende des Agrardiesels zu beruhigen.

Mit Beginn der politischen Sommerpause gibt es jedoch keine Spur von dem versprochenen Agrarpaket. Dies liegt auch daran, dass die Regierungsfraktionen stark auf die noch ausstehenden Empfehlungen der Zukunftskommission (ZKL) setzen wollten. Die bisherigen Maßnahmen wie Tarifglättung und Entbürokratisierung werden von vielen Landwirten als unzureichend oder sogar kontraproduktiv angesehen.

Die /CSU-Bundestagsfraktion hat den Antrag „Landwirtschaft tatsächlich entlasten – Ampel-Versprechen umgehend umsetzen“ im Bundestag eingebracht, der am Donnerstag im Plenum diskutiert wird. In diesem Antrag wird die Bundesregierung aufgefordert, ihre Ankündigungen in die Tat umzusetzen und die den Land- und Forstwirten gegebenen Zusicherungen endlich einzulösen.

Konkret soll die Regierung noch vor der parlamentarischen Sommerpause 2024 einen Gesetzesentwurf vorlegen, um die steuerliche Belastung der land- und forstwirtschaftlichen Betriebe auf das europäische Durchschnittsniveau zu senken, die Liquidität der Betriebe zu verbessern und die bürokratischen Lasten zu reduzieren. Zusätzlich sollen alternative Antriebstechnologien in der Landwirtschaft sowie nachhaltig erzeugte Kraftstoffe stärker gefördert werden.

Angesichts der Mehrheitsverhältnisse im Bundestag hat der Antrag wenig Aussicht auf Erfolg. Es bleibt jedoch spannend zu sehen, wie Vertreter der Ampelkoalition die Verzögerungen bei der Umsetzung ihrer Versprechen begründen werden.

Albert Stegemann, der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, sieht in der Debatte eine Chance für eine Generalabrechnung. Er fordert die Bundesregierung auf, ihre Zusagen einzuhalten und konkrete steuerliche Entlastungen für Landwirte umzusetzen. Stegemann kritisiert Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir dafür, dass er den Bürokratieabbau lobt, aber Gesetzentwürfe vorlegt, die neue Bürokratie verursachen. Er betont, dass anstelle weiterer Belastungen für die Landwirte endlich konkrete Maßnahmen erforderlich sind.

Weitere Nachrichten aus der Politik

Weiterhin keine Einigung im Düngerecht: Neues Treffen im Januar angesetzt

Die Hoffnungen auf einen Durchbruch bei der Novellierung des Düngerechts wurden erneut enttäuscht. Ein für Dezember geplantes Treffen der informellen Arbeitsgruppe konnte...

Neuer Agrarminister in Sachsen: Georg-Ludwig von Breitenbuch

Nach seiner Vereidigung hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die Zusammensetzung seines Kabinetts präsentiert. Die Verantwortung für den Bereich Landwirtschaft und Umwelt...

FDP setzt auf grüne Biotechnologie und Entlastung von Betrieben

Die hat die " Biotechnologie" als zentralen Bestandteil ihres Wahlprogramms für die Bundestagswahl herausgestellt. Die Partei betrachtet moderne Züchtungsmethoden als Schlüssel,...

Biodiversitätsstrategie 2030: Wird neue Regierung Ziele anpacken?

In letzter Minute hat die scheidende Bundesregierung die Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt 2030 verabschiedet, eine Fortführung der bereits im Jahr 2007...

Bürokratieabbau: Unzureichende Bilanz der Bundesregierung 2024

Die Bundesregierung hat im laufenden Jahr mehrere Schritte unternommen, um den bürokratischen Aufwand in der Landwirtschaft zu verringern. Viele dieser Maßnahmen sind...