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EU beschließt strengere Regeln für Verpackungen

Das Europäische Parlament hat eine neue Verordnung verabschiedet, die ab 2030 sicherstellen soll, dass jede Verpackung recycelbar ist. Diese Maßnahme ist Teil eines breiteren Gesetzesentwurfs, der darauf abzielt, die Menge an Verpackungsmüll signifikant zu reduzieren und die Wegwerf-Mentalität in der EU zu beenden. Dieser Schritt wird als notwendig erachtet, da die durchschnittliche Menge an Verpackungsabfällen pro Person in Deutschland jährlich etwa 225 kg beträgt.

Die Verordnung, die eine fast drei Jahrzehnte alte Richtlinie ersetzt, soll schrittweise ab dem nächsten Jahr wirksam werden. Ein Kernpunkt der neuen Regelung ist das Verbot von sinnlosen und überdimensionierten Verpackungen sowie von bestimmten Einwegplastikprodukten. Dazu zählen unter anderem kleine Plastiktütchen für Ketchup oder Einwegspender für Shampoo. Weiterhin wird festgelegt, dass Obst und unter 1,5 kg nicht mehr in Einweg-Plastikverpackungen angeboten werden darf. Ausnahmen gibt es jedoch im Bereich des Online-Handels und für einige spezifische Produkte.

Neben den Verboten gibt es auch positive Beibehaltungen: Verpackungen aus natürlichen Materialien wie Holz oder Papier, die keine schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt haben, werden weiterhin erlaubt sein. Dies betrifft beispielsweise Holzschälchen für Käse oder Papiertüten für Gewürze. Der -Europaabgeordnete Peter Liese begrüßt diese Entscheidung und betont, dass es wichtig sei, die Verbote auf schädliche Plastikmaterialien zu beschränken.

Ein weiteres wichtiges Element der Verordnung ist die Einführung neuer Grenzwerte für gesundheitsschädigende Stoffe in Verpackungen, die in direktem Kontakt mit Lebensmitteln stehen. Besonders die Verwendung von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) sowie Bisphenol A, die zur Herstellung feuer- oder wasserdichter Verpackungen verwendet werden, wird stark eingeschränkt. Diese Chemikalien sind bekannt dafür, dass sie die Fruchtbarkeit beeinträchtigen können.

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen plant das die Einführung von EU-weiten Pfandsystemen für Einwegplastikflaschen und Aluminiumdosen, um die Recyclingquoten zu erhöhen und die Umweltbelastung weiter zu senken. Bis 2040 soll die Gesamtmenge an Verpackungsmüll im Vergleich zu den Werten von 2018 um 15 % reduziert werden.

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