Anzeige
 

EU-Kommission gibt Hilfen für deutsche Obst- und Weinerzeuger frei

Die Europäische Kommission hat eine finanzielle Unterstützung in Höhe von 46,5 Millionen Euro aus der Krisenreserve für deutsche Obst- und Weinerzeuger freigegeben. Diese Entscheidung, publiziert durch eine Durchführungsverordnung im Amtsblatt der Europäischen Union, erhielt die des zuständigen EU-Ausschusses in Brüssel.

Mit dieser Maßnahme reagiert die EU auf die erheblichen Schäden, die durch eine außergewöhnliche Frostperiode im späten April in Deutschland entstanden sind. Diese Wetterbedingungen führten zu bedeutenden Schäden an Obstplantagen und Weinreben, was die Produktion bestimmter Obstsorten und Weine stark beeinträchtigte. Laut einer Schätzung des Bundeslandwirtschaftsministeriums, basierend auf Umfragen unter den Bundesländern, belaufen sich die Schäden in der deutschen Obst- und Weinbranche auf nahezu 300 Millionen Euro.

Die Bundesregierung hat nun zusammen mit den Ländern die Möglichkeit, die Auszahlung dieser EU-Mittel voranzutreiben. Geschädigte Erzeuger können Anträge auf die Mittel stellen, die bis spätestens 30. April 2025 ausgezahlt werden müssen. Obwohl eine Aufstockung der EU-Hilfe durch nationale Mittel möglich wäre, wird dies in Deutschland voraussichtlich nicht erfolgen.

Neben Deutschland profitieren auch andere EU-Mitgliedstaaten von ähnlichen Unterstützungen aus der Krisenreserve. So wurden für Bulgarien 10,9 Millionen Euro, für Estland 3,3 Millionen Euro, für Italien 37,4 Millionen Euro und für 21,6 Millionen Euro freigegeben. Diese Hilfen sind für Schäden vorgesehen, die durch Hitze, Trockenheit, Brände, extreme Niederschläge, Überschwemmungen sowie Sturm und Hagel entstanden sind.

Diese finanzielle Unterstützung soll dazu beitragen, die wirtschaftliche Stabilität der betroffenen landwirtschaftlichen Betriebe zu sichern und den Fortbestand der Produktion zu ermöglichen. Die Maßnahmen zeigen das Bestreben der Europäischen Union, in Krisenzeiten zu unterstützen und die Resilienz der Agrarwirtschaft gegenüber klimatischen und anderen externen Schocks zu stärken.

Weitere Nachrichten aus der Politik

Landwirtschaftsverbände fordern Aufschub für EU-Biokraftstoffdatenbank

Elf Verbände aus den Sektoren Landwirtschaft, Agrarhandel und Energie haben sich zusammengeschlossen, um den Start einer neuen EU-Datenbank zur Registrierung von Biokraftstoffen...

Exportverbot für gefährliche Pflanzenschutzmittel: Experten uneins

Die Diskussion um ein Exportverbot für bestimmte Pflanzenschutzmittel, die in der EU nicht zugelassen sind, ist in Deutschland weiterhin ein brisantes Thema....

Personalwechsel im politischen Berlin: Julian Mieth zu Habeck gewechselt

In der Berliner Politikszene kommt es zu überraschenden Veränderungen: Julian Mieth verlässt das Bundeslandwirtschaftsministerium und wird neuer Sprecher für Robert Habeck. Diese...

Neue Fristen und Regelungen in der Agrarförderung ab 2025

Mit dem 15. November 2024 enden zum letzten Mal die bestehenden Fristen für die Mindestbodenbedeckung auf sowie die Mindesttätigkeit auf Grünland...

EU-Parlament verschiebt Start der Entwaldungsverordnung

Das Europäische Parlament hat eine Verschiebung der über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) beschlossen. Der neue Stichtag für die Umsetzung der Regelungen ist...