Anzeige
 

EU-Parlament bestätigt „Null-Toleranz-Politik“ für Pflanzenschutzmittel

Das Europäische Parlament hat am Mittwoch eine deutliche Botschaft gesendet, indem es zwei Vorschläge der zur Anpassung der Grenzwerte für Rückstände einiger in der EU verbotener Pflanzenschutzwirkstoffe in importierten Lebensmitteln zurückwies. Mit dieser Entscheidung bekräftigen die EU-Abgeordneten ihre strikte „Null-Toleranz-Politik“ gegenüber Rückständen solcher Substanzen in Lebensmitteln.

Konkret standen der fungizide Wirkstoff Cyproconazol und das Insektizid Spirodiclofen zur Debatte. Beide Vorschläge wurden mit überwältigender Mehrheit abgelehnt: Für den Umgang mit Cyproconazol votierten 522 Parlamentarier gegen und 127 für den Vorschlag der Kommission. Eine ähnliche Ablehnung erfuhr der Umgang mit den Benomyl, Carbendazim und Thiophanat-methyl, bei denen 516 Nein-Stimmen 129 Ja-Stimmen gegenüberstanden.

Die vorgeschlagene Anpassung der Grenzwerte basierte auf einem Gutachten der Europäischen Behörde für (), welches trotz vorhandener Datenlücken kein offensichtliches Risiko für Verbraucher erkennen ließ. Das Parlament folgte jedoch nicht dieser Einschätzung der EFSA und sprach sich deutlich für den Erhalt der bestehenden strengen Regulierungen aus.

Im Kern der Diskussion steht das Anliegen, gleiche Wettbewerbsbedingungen für Landwirte sowohl innerhalb als auch außerhalb der EU zu schaffen. Die EU-Abgeordneten argumentieren, dass importierte aus Drittländern dieselben strengen Standards erfüllen müssen, die auch für in der EU hergestellte Produkte gelten. Eine Erhöhung der zulässigen Rückstandsmengen für importierte Produkte würde nicht nur die Gesundheit der europäischen Verbraucher, sondern auch die in den Erzeugerländern gefährden.

Die Abgeordneten fordern daher einen neuen Verordnungsentwurf, der die Höchstgehalte für Rückstände auf das niedrigste nachweisbare Maß reduziert und damit jede Toleranz gegenüber Rückständen in importierten Lebensmitteln ausschließt. Diese starke Position spiegelt das kontinuierliche Engagement des Europäischen Parlaments wider, die Gesundheitsstandards innerhalb der EU zu schützen und zu stärken.

Weitere Nachrichten aus der Politik

EU-Kommission: Deutschland verzögert Solaranlagen-Zuschlag

Landwirte, die darauf hoffen, in Solaranlagen zu investieren, sehen sich mit erheblichen Wartezeiten konfrontiert. Verantwortlich für die Verzögerung der lang erwarteten Subventionen...

US-Handelsreport: Trumps Zoll-Schlag gegen EU-Landwirtschaftspolitik

Der aktuelle US-Handelsbericht liefert Hinweise darauf, weshalb die Regierung unter US-Präsident Donald Trump zusätzliche Einfuhrabgaben eingeführt hat. Aus dieser Perspektive lässt sich...

Agrarminister lehnen Weideprämie für Milchkühe ab

Bei der Agrarministerkonferenz in Baden-Baden Ende März stand die Einführung einer bundesweiten Weideprämie für Milchkühe auf der Agenda des Bundeslandwirtschaftsministers Cem Özdemir....

Länderagrarminister stoppen Bundesgesetz und neue Ökoregelungen

Im Rahmen der Frühjahrskonferenz der Länderagrarminister in Baden-Baden wurde entschieden, bis mindestens 2028 keine neuen Ökoregelungen zu implementieren. Trotz der Forderungen einiger...

Spekulationen um die Nachfolge des Bundeslandwirtschaftsministers

Die Position des Bundeslandwirtschaftsministers ist erneut vakant, nachdem Günther Felßner seine Kandidatur zurückgezogen hat. Mehrere Namen werden derzeit in den politischen Kreisen...