Anzeige
 

EU-Parlament fordert strengere Pflanzenschutzmittel-Grenzen für Importe

Das Europäische Parlament hat sich deutlich dafür ausgesprochen, die Rückstände von Pflanzenschutzmitteln in landwirtschaftlichen Importen zu minimieren. Diese Entscheidung ist von großer Bedeutung für die Gleichbehandlung und faire Wettbewerbsbedingungen im internationalen Agrarhandel. Auch für die Bürgerinnen und Bürger der EU ist dies eine erfreuliche Entwicklung, da das Parlament zwei Entwürfe der abgelehnt hat, die bestehende Grenzwerte für Rückstände von einigen in der EU verbotenen Pflanzenschutzstoffen in importierten Nahrungsmitteln hätten lockern sollen.

Dieses Vorgehen des EU-Parlaments ist ein klares Zeichen für die Einhaltung einheitlicher Standards im Pflanzenschutz und betont die strikte „Null-Toleranz-Politik“ der Union. Bereits im Januar wurde ein Entwurf der Kommission zurückgewiesen, der eine Erhöhung der maximal zulässigen Rückstandsmengen (MRL) für das Insektizid Thiacloprid in mehr als 30 Produkten aus Nicht-EU-Ländern vorgeschlagen hatte. Die jüngste Ablehnung betrifft den Wirkstoff Cyproconazol sowie das Insektizid und Akarizid Spirodiclofen, die in einer Vielzahl von Kulturen wie Getreide, Kaffee, Zuckerrüben, Äpfeln, Trauben und Erdnüssen verwendet werden.

Die Entscheidung des Parlaments reflektiert den Wunsch nach gleichberechtigten Bedingungen für Landwirte innerhalb und außerhalb der EU. Die Forderung, dass importierte landwirtschaftliche Produkte denselben strengen Anforderungen entsprechen müssen wie jene, die in der EU produziert werden, steht im Zentrum der Diskussion. Ein Nachgeben bei den Rückstandsgrenzen für Importe würde nach Ansicht der Abgeordneten nicht nur die Gesundheit der europäischen Bevölkerung, sondern auch die in den Produktionsländern gefährden. Daher verlangen sie einen neuen Regelungsentwurf, der die Höchstwerte für Rückstände auf das minimal nachweisbare Niveau festlegt und damit jegliche Toleranz für Rückstände in importierten Lebensmitteln ausschließt.

Weitere Nachrichten aus der Politik

EU-Länder gegen Entwaldungsverordnung: Verhandlungen schwierig

Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben sich darauf geeinigt, die EU-Verordnung über entwaldungsfreie (EUDR) inhaltlich nicht zu modifizieren. Sie schlagen lediglich...

Neuausrichtung der deutschen Agrarpolitik nach Ende der Ampel-Koalition

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Auflösung der eingeleitet und wird demnächst die Vertrauensfrage im Bundestag stellen. Diese Entwicklung könnte erhebliche Auswirkungen...

Neuer Gesetzentwurf soll Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien straffen

Die Bundesregierung hat einen Gesetzentwurf zur Anpassung der wasserrechtlichen Genehmigungsverfahren eingereicht. Ziel ist es, die Entwicklung von Wasserkraft, Geothermie, schwimmenden Solaranlagen, Wärmepumpen...

EU-Umweltrat lehnt Lockerungen der EUDR ab – Trilogverhandlungen beginnen

Die EU-Staaten stehen größtenteils geschlossen gegen die vom vorgeschlagenen Lockerungen der EU-Entwaldungsverordnung (EUDR). Einzig eine Verschiebung der Umsetzungsfrist bis zum 31....

CSU-Chef Söder schlägt Bauernverbandspräsident als Agrarminister vor

Drei Monate vor der Bundestagswahl hat der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Markus Söder überraschend den Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Walter Felßner,...