Die Zukunft der Landwirtschaft in Europa hängt maßgeblich von den Entscheidungen ab, die in den kommenden Jahren getroffen werden. Angesichts der enormen Herausforderungen hat der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter konkrete Forderungen an die Gewinner der Europawahl im Juni gerichtet.
Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter (BDP) betont die zentrale Rolle der Pflanzenzucht für die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft. Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Europawahl hat der Verband eine Liste von Forderungen formuliert. Laut BDP-Geschäftsführer Dr. Carl-Stephan Schäfer benötigt die Branche ein innovatives und förderliches Umfeld, um effektiv auf die globalen Herausforderungen reagieren zu können.
Eine der zentralen Forderungen des BDP ist die Entwicklung resistentere Pflanzensorten. Dies beinhaltet die Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu alternativen Rohstoffen, die Einführung neuer Anbausysteme mit reduziertem Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln sowie die Anpassung an den Klimawandel. Um umweltgerechter und effizienter wirtschaften zu können, sind resiliente Pflanzensorten unerlässlich. Die Politik wird aufgefordert, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Sortenschutz, der gestärkt und als primäres Schutzrecht in der Pflanzenzüchtung etabliert werden soll. Der BDP fordert klare Nachbaubestimmungen, die eine angemessene Vergütung sicherstellen, sowie den freien Zugang zu genetischem Material. Biologisches Material, das in der Natur vorkommt, soll nicht patentierbar sein.
Neben dem Sortenschutz legt der Verband großen Wert auf die Förderung von Forschung in der Landwirtschaft. Die Anwendung neuer Züchtungsmethoden soll erleichtert werden, und nicht von klassisch gezüchteten Pflanzen unterschiedliche Sorten sollen nicht als GVO reguliert werden. Zusätzlich wird eine bessere Förderung von Forschung und der weltweite Zugang zu genetischen Ressourcen gefordert.
Ein weiteres Anliegen des BDP ist die Sicherung der bewährten Grundsätze des Saatgutrechts. Es wird befürchtet, dass zusätzliche Ausnahmen bei der Zulassung und Vermarktung von Sorten die Qualität des Saat- und Pflanzguts beeinträchtigen könnten. Die Vermarktungsvorschriften sollen klar definiert werden, um die landwirtschaftliche Produktion und Umweltziele zu schützen. Zudem soll die Politik den nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Pflanzenzüchtung gewährleisten.