Anzeige
 

EVP-Agrarpolitiker fordert Reform der GAP und Direktzahlungen

Herbert Dorfmann, der agrarpolitische Sprecher der Europäischen Volkspartei (EVP), macht auf dringende Veränderungsbedürfnisse innerhalb der Gemeinsamen (GAP) aufmerksam. In einem Gespräch mit Agra Europe äußerte er seine Bedenken, insbesondere hinsichtlich der Direktzahlungen und der aktuellen Förderpolitik. Dorfmann, der seit 2009 als Agrarwissenschaftler im Europaparlament wirkt, sieht große Probleme in der Entkoppelung der Beihilfen von tatsächlichen landwirtschaftlichen Aktivitäten. Er kritisiert, dass finanzielle Mittel auch an Personen fließen, die wenig mit aktiver Landwirtschaft zu tun haben.

Die Kritik des EVP-Politikers richtet sich auch gegen das Belohnungssystem für Extensivierungen, das nach seiner Auffassung nicht immer der Rentabilität und Effizienz dient. Er fordert eine Obergrenze für Direktzahlungen, eine Position, die innerhalb seiner Fraktion durchaus Kontroversen auslöst. Dorfmann argumentiert, dass landwirtschaftliche Betriebe in bevorzugten Lagen mit genügend Anbaufläche eigenständig über die Lebensmittelproduktion existieren sollten.

Hinsichtlich der Zukunft der GAP weist Dorfmann darauf hin, dass eine Erweiterung des Programms über das Jahr 2027 hinaus von der Geschwindigkeit abhängt, mit der sich die EU- auf einen neuen mehrjährigen Finanzrahmen einigen können. Er äußert ebenfalls Vorbehalte gegenüber der Dritten Säule der GAP und sieht in den Agrarbeihilfen potenzielle Risiken für Marktverzerrungen. Seiner Meinung nach sollten die finanziellen Mittel der GAP gerechter und effizienter unter den Mitgliedstaaten verteilt werden, um einen gezielteren Einsatz zu ermöglichen.

Dorfmann betont, dass die GAP vorrangig jungen und innovativen Landwirten zugutekommen und die nachhaltige Produktion in der Landwirtschaft fördern sollte. Trotz zahlreicher Herausforderungen und Schwierigkeiten in der Umsetzung bestehen nach Dorfmann deutliche Handlungsnotwendigkeiten, um die Unterstützung für Landwirte zu verbessern und die Agrarförderung effektiver zu gestalten.

Weitere Nachrichten aus der Politik

Weiterhin keine Einigung im Düngerecht: Neues Treffen im Januar angesetzt

Die Hoffnungen auf einen Durchbruch bei der Novellierung des Düngerechts wurden erneut enttäuscht. Ein für Dezember geplantes Treffen der informellen Arbeitsgruppe konnte...

Neuer Agrarminister in Sachsen: Georg-Ludwig von Breitenbuch

Nach seiner Vereidigung hat Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer () die Zusammensetzung seines Kabinetts präsentiert. Die Verantwortung für den Bereich Landwirtschaft und Umwelt...

FDP setzt auf grüne Biotechnologie und Entlastung von Betrieben

Die FDP hat die " Biotechnologie" als zentralen Bestandteil ihres Wahlprogramms für die Bundestagswahl herausgestellt. Die Partei betrachtet moderne Züchtungsmethoden als ,...

Biodiversitätsstrategie 2030: Wird neue Regierung Ziele anpacken?

In letzter Minute hat die scheidende Bundesregierung die Nationale Strategie zur Biologischen Vielfalt 2030 verabschiedet, eine Fortführung der bereits im Jahr 2007...

Bürokratieabbau: Unzureichende Bilanz der Bundesregierung 2024

Die Bundesregierung hat im laufenden Jahr mehrere Schritte unternommen, um den bürokratischen Aufwand in der Landwirtschaft zu verringern. Viele dieser Maßnahmen sind...