Die Freie Bauern GmbH hat angekündigt, am Dienstag in Brüssel gegen die aktuelle Agrarpolitik zu demonstrieren. Die Organisation hofft, dass nach der Europawahl die ihrer Meinung nach „agrarfeindlichen Gesetze“ abgeschafft werden.
Forderungen an die EU-Kommission
Die Freie Bauern verlangen von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ein Eingeständnis, dass der Green Deal gescheitert ist. Sie fordern, dass die Kommission gemeinsam mit allen Wirtschaftsbeteiligten realistische agrarpolitische Ziele definiert.
Kritik am Green Deal
Markus Federolf von den Freien Bauern aus Baden-Württemberg äußerte seine Bedenken zur Reduktion von Pflanzenschutz- und Düngemitteln: „Dass die europäische Landwirtschaft bis Ende des Jahrzehnts 50 % der Pflanzenschutzmittel und 20 % der Düngemittel einsparen kann, ist derzeit nicht vorstellbar ohne einen massiven Rückgang der regionalen Produktion und damit der Selbstversorgung in der EU.“ Er plant, an der Demonstration in Brüssel teilzunehmen.
Entfernung zwischen Farm und Fork
Federolf kritisiert, dass durch den Green Deal die Entfernung zwischen Farm und Fork zunehme. Dies nütze denjenigen, die weltweit die Handelsströme kontrollierten, aber nicht der Landwirtschaft oder den Verbrauchern. Er fordert eine Herkunftskennzeichnung von Agrarimporten im Ladenregal, um Verbrauchertäuschung zu vermeiden.
Chance durch die Europawahl
Die Freien Bauern sehen die bevorstehende Wahl des Europäischen Parlaments als Chance für eine grundsätzliche Neuorientierung zugunsten der heimischen Erzeugung. Sie erinnern daran, dass in der abgelaufenen Wahlperiode drei agrarfeindliche Gesetzesvorhaben keine Mehrheiten mehr hatten.
Forderungen für die Zukunft
Das neu gewählte Parlament solle diese Projekte endgültig beerdigen und einen Kurswechsel einleiten. Die Betriebe brauchen laut Federolf mehr unternehmerische Selbstverantwortung und faire Rahmenbedingungen. Statt mit Auflagen, Kontrollen und Bürokratie drangsaliert zu werden, sollte die EU die Marktmacht der Konzerne begrenzen und Billigimporte unterbinden.
Schutzmaßnahmen für regionale Produktion
Federolf fordert, dass beispielsweise Rindfleisch aus Argentinien und Getreide aus der Ukraine wieder mit Schutzzöllen belegt werden, um die regionale Produktion im Wettbewerb nicht zu benachteiligen.
Die Demonstration in Brüssel soll diese Forderungen lautstark vertreten und auf die Probleme der aktuellen Agrarpolitik aufmerksam machen. Die Freien Bauern hoffen, dass ihre Anliegen Gehör finden und die zukünftige Agrarpolitik zugunsten der heimischen Landwirte angepasst wird.