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Kritik an Kirche: Landwirte empört über Agrarreform-Forderungen

In diesem Jahr wird das Erntedankfest erneut dazu genutzt, die Leistungen der und die Bedeutung nachhaltiger Praktiken zu betonen. Organisationen wie der und der Deutsche Landfrauenverband, zusammen mit kirchlichen Gruppen wie der Katholischen Landvolkbewegung und der Evangelischen Kirche in Deutschland, haben eine gemeinsame Erklärung abgegeben. Diese hebt hervor, wie essentiell ein sorgsamer Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen ist und wie wichtig die Arbeit der geschätzt werden muss. Die Erklärung unterstreicht ebenfalls die Wichtigkeit von Zusammenhalt und Solidarität in Europa.

Jedoch hat eine kürzliche Veröffentlichung der katholischen Kirche, die eine umfassende Neuausrichtung der globalen Landnutzung fordert, für Irritationen in der Landwirtschaftsgemeinschaft gesorgt. Am 9. September 2024 brachte die Expertengruppe „Weltwirtschaft und Sozialethik“ im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz ein Dokument heraus, das eine Agrarreform zur Abkehr von flächenbezogenen Subventionen und für die Wiederherstellung ökologisch bedeutsamer Böden vorschlägt. Diese Vorschläge wurden von Landwirten, vertreten durch die bayerische Landesbäuerin und EU-Parlamentarierin Christine Singer, stark kritisiert, da sie den Berufsstand ihrer Meinung nach ungerecht darstellen.

Eine Umfrage des Bayerischen Landwirtschaftlichen Wochenblatts zeigte Ende September, dass über 80 % der befragten 1400 Landwirte verärgert über die Empfehlungen sind. Die meisten empfinden, dass die Kirche sich einem mainstreamkonformen Druck beugt, der ihre Arbeitsweise erschwert. Nur etwa 10 % der Befragten bewerteten die Studie positiv und sehen in der Forderung nach einer Agrarwende eine notwendige Aufgabe der Kirche im Sinne der Schöpfungspflege. Ein weiterer kleiner Teil von ungefähr 10 % zeigte sich desinteressiert an kirchlichen Angelegenheiten.

Auch in der Vergangenheit gab es Kritik von Landwirten an der evangelischen Kirche, insbesondere beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg im Juni 2023. Landwirtschaftsvertreter kritisierten dort die vorwiegend vegetarischen und biologischen Essensangebote und forderten eine stärkere Berücksichtigung tierischer Produkte. Die Organisatoren des Kirchentags reagierten darauf, indem sie erklärten, dass die Vollverpflegung hauptsächlich vegetarisch und vegan sei, aber auch eine Fleischoption angeboten werde, besonders für Teilnehmer im Gemeinschaftsquartier.

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