Die Landjugend setzt sich vehement für ein Vorkaufsrecht für Junglandwirte ein. Angesichts der stetig steigenden Bodenpreise und des zunehmenden Flächenverbrauchs ist der Zugang zu Agrarflächen für junge Landwirte besonders schwierig. Der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) betont, dass der Erwerb von Land eine der größten Herausforderungen beim Aufbau einer landwirtschaftlichen Existenz darstellt.
Stefan Schmidt, stellvertretender Vorsitzender des BDL, kritisiert die derzeitige Situation scharf und fordert stärkere Regulierungen und eine konsequentere Durchsetzung von Kauf- und Pachtverträgen für landwirtschaftliche Flächen. Er sieht die Notwendigkeit einer EU-weiten Regelung, die Junglandwirte bei der Vergabe von Agrarflächen bevorzugt. Nur so könne den jungen Generationen ein fairer Zugang zu Agrarland ermöglicht werden.
Bereits 2021 hat die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) Empfehlungen für einen fairen Bodenmarkt ausgesprochen. Diese beinhalten unter anderem einen erleichterten Zugang zu Boden für Junglandwirte und Anpassungen im Bodenrecht. Auch der Landwirtschaftsausschuss des EU-Parlaments verfolgt das Ziel, Junglandwirten die Betriebsübernahme und -gründung zu erleichtern.
Ein zentrales Anliegen des BDL ist die Nutzung staatlicher Vorkaufsrechte, um außerlandwirtschaftlichen Investoren zuvorzukommen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass landwirtschaftliche Flächen in den Händen von Landwirten bleiben. Die zunehmende Kapitalintensität der Landwirtschaft, gepaart mit steigenden Produktionskosten und hohen Bodenpreisen, stellt für viele Junglandwirte eine nahezu unüberwindbare Hürde dar.
Besonders problematisch ist der Verlust von Agrarflächen an nicht-landwirtschaftliche Investoren. Laut BDL gehört mittlerweile über die Hälfte der Agrarfläche in Deutschland Nichtlandwirten. Diese Entwicklung führt zu einer wachsenden Besorgnis innerhalb der landwirtschaftlichen Gemeinschaft. Täglich gehen durch Siedlungs- und Verkehrsmaßnahmen etwa 55 Hektar Agrarland verloren. Dies stellt die Zielsetzung der Bundesregierung, den Flächenverbrauch bis 2030 auf 30 Hektar pro Tag zu reduzieren, erheblich in Frage.
Die Landjugend fordert daher entschlossene Maßnahmen, um den Zugang zu Agrarflächen für junge Landwirte zu sichern. Nur durch gezielte politische und rechtliche Maßnahmen kann gewährleistet werden, dass auch zukünftige Generationen die Möglichkeit haben, landwirtschaftliche Betriebe aufzubauen und erfolgreich zu führen. Die Zukunft der Landwirtschaft hängt maßgeblich davon ab, dass Junglandwirte Zugang zu den notwendigen Ressourcen erhalten.