Die EU hat kürzlich ihren Klimaschutzmechanismus verschärft, wobei immer mehr Unternehmen für ihren CO2-Ausstoß zahlen müssen. Jedoch ist die Landwirtschaft von dieser Abgabe weiterhin ausgenommen. Dies führt zu Ungerechtigkeiten und stellt andere Wirtschaftszweige vor einen größeren Einspardruck. Besonders die Viehhaltung trägt zu den Klimagasemissionen bei, vor allem durch die Produktion von Methan. Eine Tonne Methan schädigt das Klima 25-mal so viel wie eine Tonne CO2. Es gibt Möglichkeiten, den Methanausstoß zu senken, jedoch fehlen die Anreize dazu ohne einen Preis auf Klimagase.
Die Einführung des Emissionshandels für die Landwirtschaft wäre sicherlich nicht einfach, aber lösbar. Es müssten verlässliche Berechnungsmethoden entwickelt und die Versorgungssicherheit berücksichtigt werden. Die größte Hürde besteht jedoch in der Lobbymacht der Agrarwirtschaft. Die Verbraucher müssten sich daran gewöhnen, dass tierische Produkte teurer werden, was aus Sicht des Klimaschutzes erstrebenswert ist. Ein Agrar-Emissionshandel könnte dazu beitragen, die Produktion klimafreundlicher zu gestalten. Die Klimaabgaben aus der Landwirtschaft sollten wieder in die Branche investiert werden, um den Agrarbetrieben bei der Umstellung zu helfen.