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Landwirte wählen AfD: Protest der Bauern bei Landtagswahlen

Nach der Auswertung der jüngsten Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen zeigt sich ein deutliches Muster: Eine signifikante Anzahl von Landwirten hat sich für die AfD entschieden. In Sachsen lag der Anteil bei 49 Prozent, in Thüringen bei 40 Prozent. Diese Entwicklung markiert einen Wandel im Vergleich zu früheren Zeiten, wie Vertreter der hervorheben. Der Fokus liege weniger auf der Partei selbst als vielmehr auf dem damit verbundenen Signal an die politischen Entscheidungsträger.

Der Sächsische Bauernverband zeigt sich zwar nicht erfreut, jedoch nicht überrascht von den Wahlergebnissen. Der Verbandspräsident Torsten Krawczyk merkt an, dass eine Präferenz für die AfD seit der Europawahl im Juni erkennbar war. Er führt dies auf ungelöste Probleme zurück und betont, dass nach den Bauernprotesten sowohl von den Verbänden als auch von der Politik zu wenig umgesetzt wurde. Krawczyk spricht von einer zunehmenden Entfremdung zwischen städtischen und ländlichen Regionen, unter anderem weil städtische Angebote wie das 49-Euro-Ticket im ländlichen Raum wenig Nutzen bieten. Er sieht die dringende Notwendigkeit, den landwirtschaftlichen Wählern zuzuhören.

Die Initiative „Land schafft Verbindung“ in Sachsen sieht in den Wahlergebnissen keine klare Entscheidung für einen Sieger, aber eine deutliche Ablehnung der bisherigen politischen Führung in der Landwirtschaft. Die Gruppe fordert einen fachlich kompetenten und engagierten Landwirtschaftsminister, der nach Jahren des Stillstands frische Ideen und zukunftsfähige Lösungen einbringt.

Der Thüringer Bauernverband begrüßt die hohe Wahlbeteiligung und interpretiert das Ergebnis als Aufforderung, dem ländlichen Raum mehr Beachtung zu schenken. Ein eigenständiges Landwirtschaftsministerium mit umfassenden Befugnissen wird gefordert, um den Austausch zwischen Landwirten und Ministerien zu verbessern. Notwendig seien Investitionen in Infrastruktur und Bildung, um den ländlichen Raum wirtschaftlich und sozial zu stärken.

Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft Mitteldeutschland (AbL) sieht in den Wahlergebnissen aus Thüringen einen dringenden Handlungsbedarf für eine schnelle Regierungsbildung und die Kooperation der demokratischen Kräfte. Das Erstarken der AfD löst Besorgnis aus. Gefordert werden Maßnahmen zur Unterstützung regionaler landwirtschaftlicher Betriebe, zur Förderung von Junglandwirten und zum Stopp des Landverkaufs an Investoren.

Der (DBV) unterstreicht die tiefe Unzufriedenheit unter den Landwirten, die sich nun in den Wahlergebnissen manifestiert. Gerald Dohme, Generalsekretär des DBV, betont die Notwendigkeit einer politischen Kurskorrektur, um das verlorene Vertrauen der Landwirte zurückzugewinnen und echte Fortschritte zu erzielen.

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