Anzeige
 

Lebensmittelindustrie verfehlt Reduktionsziele: Zucker, Fett und Salz weiterhin hoch

Die Fortschritte der Lebensmittelindustrie bei der Reduktion von Zucker, Fett und Salz in Produkten bleiben hinter den Erwartungen zurück. Dies geht aus einer aktuellen Untersuchung des Max Rubner-Instituts (MRI) hervor. Die Analyse zeigt, dass seit 2020 die Gehalte an Energie, Zucker, Fetten und Salz in Wurstwaren, Fleischwaren, Brot, Kleingebäck und Riegeln nur minimal gesunken sind, in einigen Bereichen sind sie sogar gestiegen.

Gemäß der Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie für Zucker, Fette und Salz in Fertigprodukten (NRI) hat die Lebensmittelindustrie die selbst gesetzten Ziele zur Salzreduktion nicht erreicht. Übermäßiger Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt kann ernste gesundheitliche Folgen haben, darunter Übergewicht, Adipositas, Diabetes Typ 2 und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Besonders besorgniserregend ist, dass Produkte für Kinder nach wie vor hohe Mengen an Zucker, Fett und Salz enthalten. Nur wenige dieser Produkte entsprechen den Nährwertkriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für die an Kinder. Trotz der Bedeutung einer gesunden Ernährung haben die Reduktionsbemühungen bei Brot und Kleingebäck nachgelassen, obwohl der mittlere Salzgehalt in diesen Produkten nahe dem selbstgesteckten Ziel der Großbäckereien liegt.

Der MRI-Bericht verdeutlicht, dass die bisherigen Reduktionsanstrengungen der Lebensmittelindustrie unzureichend sind, um die angestrebte ausgewogene Ernährung zu fördern. Das Bundesagrarministerium fordert daher das MRI auf, eine wissenschaftlich fundierte Methodik zu entwickeln, um konkrete Reduktionsziele für Zucker, Fette und Salz in Lebensmitteln festzulegen.

In der Diskussion um weitere Maßnahmen drängen mehrere Bundesländer auf die Einführung einer Zuckersteuer auf Softdrinks. Brandenburg, Bremen, Hamburg, , Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Thüringen und das Saarland setzen sich für eine entsprechende Abgabe durch die Hersteller ein. Eine der Technischen Universität München prognostiziert, dass eine solche Steuer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte, indem sie die Prävalenz von Adipositas und damit verbundenen Krankheiten reduziert.

Bundesagrarminister () hat sich bereits länger für die Einführung einer Zuckersteuer ausgesprochen, doch bisher wurde das Vorhaben von der FDP blockiert. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt ebenfalls eine Sondersteuer auf zuckerhaltige Getränke, mit einer Mindestabgabe von 20 %. Länder wie Großbritannien haben bereits solche Zuckersteuern eingeführt und berichten von positiven Effekten auf die Gesundheit der Bevölkerung.

Weitere Nachrichten aus der Politik

Spekulationen um die Nachfolge des Bundeslandwirtschaftsministers

Die Position des Bundeslandwirtschaftsministers ist erneut vakant, nachdem Günther Felßner seine Kandidatur zurückgezogen hat. Mehrere Namen werden derzeit in den politischen Kreisen...

Merz-Koalition plant 15 Mrd. Euro für Landwirtschaftsinvestitionen

Die neue Koalition unter Führung von Friedrich Merz hat vor, die deutsche Landwirtschaft mit einer zusätzlichen Investition von 15 Milliarden Euro zu...

CDU wollte Heizungsgesetz abschaffen – Nun steht Reform an

Die CDU hatte vor der letzten Wahl das Versprechen gegeben, das Heizungsgesetz abzuschaffen. Nun zeigt jedoch ein von der Klimaunion, einer Organisation...

Günther Felßners Rückzug: Schwarzer Tag für die Demokratie – Grenzen überschritten

Günther Felßner zieht sich aus der Kandidatur für das Amt des Bundeslandwirtschaftsministers zurück, ein Schritt, der in München viel Beachtung findet. Die...

Mecklenburg-Vorpommern-Antrag spaltet Agrarminister: Zündstoff beim Treffen

Beim bevorstehenden Frühjahrstreffen der Agrarminister der Länder am kommenden Freitag in Mecklenburg-Vorpommern könnte es zu intensiven Diskussionen kommen. Im Zentrum stehen die...