Ein kürzlich durchgesickertes Dokument des Bundesfinanzministers Christian Lindner von der FDP hat in politischen Kreisen hohe Wellen geschlagen. In dem Papier kritisiert Lindner die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung scharf. Er legt dar, dass die aktuellen politischen Maßnahmen die deutsche Wirtschaft in ihrer Wettbewerbsfähigkeit einschränken und unter anderem in den Bereichen Klimaschutz, Arbeitsproduktivität und Investitionen deutliche Defizite aufweisen. Ferner zeigt er sich besorgt über die Anfälligkeit der heimischen Wirtschaft gegenüber globalen Ereignissen.
In seinem Papier plädiert Lindner für eine umfassende Neuausrichtung der Wirtschaftspolitik, um den Wirtschaftsstandort Deutschland zu sichern. Er fordert eine Reduktion der staatlichen Ausgaben und eine gezielte Fokussierung auf Investitionen in Infrastruktur, Digitalisierung und die Bundeswehr. Zudem spricht er sich gegen die Schaffung neuer großer Sondervermögen aus, die über eigene Kreditermächtigungen verfügen.
Um die Wirtschaft kurz- bis mittelfristig zu stabilisieren, schlägt Lindner ein Moratorium für neue regulative Maßnahmen vor und verlangt Erleichterungen bei den Nachweispflichten des europäischen „Green Deals“. Weiterhin zielen seine Vorschläge auf die Abschaffung des Solidaritätszuschlags, eine Senkung der Körperschaftsteuer und eine Anpassung der europäischen Klimapolitik ab. Lindner argumentiert auch für ein Ende der Subventionen für erneuerbare Energien, eine Überarbeitung der Pläne zum Netzausbau und eine größere Technologieoffenheit im Klimaschutz.
Diese Vorschläge stellen eine klare Abkehr von der bisherigen politischen Richtung dar und haben bereits zu Spannungen innerhalb der Regierung geführt. Das Dokument erinnert in seiner Radikalität an ein früheres, richtungsweisendes Papier von Otto Graf Lambsdorff. Ob Lindners Pläne Realität werden, wird sich zeigen müssen.