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Mercosur-Abkommen: EU-Agrarkommissar betont die immense geopolitische Bedeutung

Christophe Hansen, EU-Agrarkommissar, hat im Europaparlament die Bedeutung des Freihandelsabkommens mit den Mercosur-Staaten unterstrichen. In der Anhörung des Landwirtschaftsausschusses, die am Donnerstag stattfand, hob er die geopolitische Relevanz des Abkommens hervor und betonte die Vorteile für europäische Produzenten, die unter anderem Käse, Wein, Spirituosen, Olivenöl und Schokolade in die Mercosur-Staaten exportieren könnten.

Hansen entkräftete Bedenken, das Abkommen könne die europäische Landwirtschaft benachteiligen. Er versicherte, dass geschützte geografische Angaben europäischer Produkte durch das Abkommen anerkannt und die bisherige Praxis der Imitation europäischer Produkte in Südamerika beendet würden. Angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen, insbesondere in der europäischen Weinbranche, unterstrich er die Bedeutung neuer Überseemärkte zur Absatzsteigerung.

Zur Absicherung gegen mögliche negative Auswirkungen des Abkommens auf die EU-Landwirtschaft stellte Hansen eine finanzielle Reserve von einer Milliarde Euro in Aussicht, die als für die Landwirte dienen soll. Handelskommissar Maroš Šefčovič unterstützte diese Ansicht und betonte, dass die Erschließung neuer Märkte Europa helfen könne, den zunehmenden globalen Protektionismus zu umgehen und die heimischen Wirtschaftsketten zu stärken.

Europäische wie Herbert Dorfmann (EVP) und Dario Nardella (S&D) äußerten sich sowohl positiv über die potenziellen Vorteile als auch besorgt über die Auswirkungen des Abkommens. Der italienische Abgeordnete Raffaele Stancanelli sprach sich sogar für eine Neuverhandlung des Abkommens aus, um die europäische Landwirtschaft vor Benachteiligungen zu schützen, ohne auf Kompensationsmaßnahmen zurückgreifen zu müssen.

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