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Neuausrichtung der Pflanzenschutzpolitik

Die Debatte um die Zukunft des Pflanzenschutzes in der deutschen Landwirtschaft erfährt aktuell eine bedeutende Wendung. Carina Konrad von der äußerte sich kürzlich zu ihren Vorstellungen, wie sich und die Sicherung von Erträgen sinnvoll vereinen lassen. Ihre Gedanken teilte sie im Vorfeld der Veranstaltung „Politik trifft Praxis“, die am 2. Dezember stattfinden wird. Bei diesem Event werden Landwirte aus dem ganzen Land mit Abgeordneten zusammenkommen, um über zentrale agrarpolitische Themen zu sprechen.

Konrad zeigte sich erleichtert über das Aus des sogenannten „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ von , welches sie als unzureichend für die Bedürfnisse der deutschen Landwirtschaft ansah. Sie betonte die Notwendigkeit, die Produktion im Inland zu halten und sich gegen pauschale Kürzungsziele zur Wehr zu setzen. Ihre Strategie setzt auf die Entwicklung neuer und verstärkte Forschungsanstrengungen, um die Versorgungssicherheit nicht zu gefährden.

Die FDP-Politikerin kritisierte die bisherige Unfähigkeit, mit den Parteien SPD und Grünen eine Einigung zu erzielen, die den Schutz von Kulturpflanzen und die Ertragssicherheit gewährleistet hätte. Laut Konrad war das Programm Özdemirs nie ein offizielles Regierungsprogramm, sondern lediglich ein Teil seines Wahlkampfes. Sie erklärte weiter, dass eine Halbierung des chemischen Pflanzenschutzes bis 2030 mit liberalen Prinzipien der Marktwirtschaft und unternehmerischen Freiheit schwer vereinbar sei.

Des Weiteren sprach sie sich für eine stärkere Autonomie der Landwirte aus, die selbst entscheiden sollten, welche Methoden und Technologien für ihre Betriebe am besten geeignet sind. Konrad fordert eine Beschleunigung der Zulassungsverfahren für neue Technologien, um den landwirtschaftlichen Betrieben mehr Entscheidungsfreiheit zu geben. Sie sieht große Chancen in der Biotechnologie, die dazu beitragen könnte, Pflanzen widerstandsfähiger zu machen und den Bedarf an Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.

Die Diskussionen um und landwirtschaftliche Autonomie bewertet sie als kritisch, da der bisherige Fokus auf Artenschutz zu Zielkonflikten geführt habe. Durch den Einsatz moderner Technik und eine nachhaltige Intensivierung der Landwirtschaft könnte jedoch mehr Raum für Biodiversität und Artenschutz geschaffen werden. Konrad warnt vor Maßnahmen, die die Erträge und Qualität im Ackerbau gefährden könnten und lehnt eine Pflanzenschutzabgabe ab. Sie betont, dass es unklug wäre, Betriebsmittel weiter zu verteuern.

Abschließend zeigt sich Konrad zuversichtlich, dass die deutsche Landwirtschaft durch eine offene Haltung gegenüber neuen Technologien und den gemeinsamen Willen zur Weiterentwicklung gestärkt werden kann. Sie plädiert dafür, wissenschaftliche Erkenntnisse und Innovationen verantwortungsvoll zu nutzen, um die Zukunft der Landwirtschaft nachhaltig zu sichern.

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