Vertreter der Mercosur-Staaten und der Europäischen Union treffen sich derzeit zu intensiven Gesprächen, um eine lange diskutierte Handelsvereinbarung endlich zu ratifizieren, wie Reuters berichtet. Das Abkommen, das vor allem von Deutschland und Spanien vorangetrieben wird, stößt in Frankreich auf erheblichen Widerstand. Die Befürchtungen Frankreichs betreffen vor allem den verstärkten Import landwirtschaftlicher Produkte, der sich nachteilig auf den lokalen Agrarsektor auswirken könnte.
Die Ratifizierung des Handelsabkommens zwischen der EU und den Mercosur-Ländern – Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay – wurde bisher immer wieder verzögert. Grund dafür sind Bedenken in der EU hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit ihrer landwirtschaftlichen Betriebe. Die südamerikanischen Staaten wiederum kritisieren den europäischen Protektionismus.
Letzte Woche erklärte der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, dass er die Verhandlungen direkt mit der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, führe. Es wird erwartet, dass das Abkommen noch in diesem Jahr abgeschlossen wird.
Das Handelsabkommen zielt darauf ab, die Abhängigkeit der EU von Handelsbeziehungen mit China zu verringern und die EU vor den Auswirkungen der Handelstarife zu schützen, die von dem neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump geplant sind.
Obwohl das Abkommen bereits 2019 abgeschlossen wurde, scheiterte die Ratifizierung bisher an Forderungen der EU bezüglich Entwaldung und Klimaschutzmaßnahmen. Einige Beamte befürchten, dass sich die Geschichte wiederholen könnte, selbst wenn der endgültige Text vereinbart wird.