Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), erhebt die Stimme, um von der künftigen Bundesregierung entschiedene Schritte im Bereich der Agrarpolitik zu fordern. Nach seiner Auffassung leiden landwirtschaftliche Betriebe unter dem Mangel an politischen Rahmenbedingungen und langfristigen Finanzierungsmodellen, die notwendig sind, um im internationalen Markt wettbewerbsfähig zu bleiben und eine sichere Zukunft zu planen.
Rukwied kritisiert vor allem die bürokratischen Belastungen und die uneinheitlichen nationalen Regelungen, die die Land- und Forstwirtschaft immer stärker bedrängen. Er setzt sich für ein umfangreiches Programm ein, das den Agrarsektor von unnötiger Bürokratie befreit und die Wettbewerbsfähigkeit stärkt. Zu den geforderten Maßnahmen zählen Erleichterungen im Umgang mit Agrardiesel und anpassbare, praktikable Vorschriften im europäischen Rahmen. Ferner sollten Genehmigungs- und Planungsverfahren vereinfacht werden.
Des Weiteren spricht sich Rukwied für die Gründung eines gemeinsamen Ministeriums für Landwirtschaft und Umweltschutz aus. Dies soll dazu beitragen, die verschiedenen Interessen effektiver zu vereinen und zukunftsfähige Lösungen zu fördern. Ein zentraler Punkt seiner Forderungen ist auch die Entwicklung eines finanziell und inhaltlich soliden Gesamtkonzepts für die deutsche Tierhaltung, um die heimische Produktion langfristig zu sichern.
Der Vizepräsident des WLV, Michael Uckelmann, erläutert zusätzlich die derzeitige Marktsituation und die Herausforderungen, die durch Tierseuchen entstehen können. Er weist darauf hin, dass trotz hoher Preise für Milchprodukte die globalen Getreidemärkte fallende Erzeugerpreise verzeichnen.
Rukwied betont, dass nur durch stabile und wohlüberlegte politische Maßnahmen eine verlässliche Zukunftsperspektive für die Landwirte geschaffen werden kann. Er appelliert an die zukünftige Bundesregierung, die notwendigen Weichen für eine fortschrittliche Agrarpolitik zu stellen.