Eine kürzlich veröffentlichte Prognose des Pariser Marktforschungsunternehmens Ipsos zur Europawahl 2024 deutet darauf hin, dass Bündnis 90/Die Grünen in Deutschland zu den Verlierern der kommenden Wahl zählen könnten, während die Alternative für Deutschland (AfD) mit einem Stimmenzuwachs rechnen kann.
Laut der Prognose, die Mitte März für den Nachrichtensender Euronews durchgeführt wurde, könnten CDU und CSU ihr Ergebnis von der Europawahl 2019 in etwa halten und mit 29 % der Stimmen rechnen. Das würde für die Union insgesamt 28 Mandate bedeuten, einen Sitz weniger als bei der letzten Wahl. Die SPD hingegen würde ihren Sitzanteil laut Umfrageergebnissen mit 17 % der Stimmen und 16 Mandaten in etwa halten können.
Für Bündnis 90/Die Grünen und die AfD haben jeweils rund 16 % der Befragten ihre Stimme angegeben, was für jede Partei 15 Mandate bedeuten würde. Während dies für die Grünen einen Verlust von sechs Sitzen im Vergleich zur letzten EU-Wahl darstellen würde, könnte die AfD vier Abgeordnete hinzugewinnen.
Interessant ist auch das Abschneiden des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW), dem bereits im ersten Anlauf 7 % der Stimmen zugeschrieben werden, was sieben Europaabgeordneten entspräche.
Die Parteien Die Linke und die FDP werden laut der Ipsos-Wahlumfrage jeweils auf 4 % kommen und damit im Vergleich zu 2019 einen Sitz abgeben, was vier Mandate für jede Partei bedeutet. Die Freien Wähler könnten mit 3 % der Stimmen drei Abgeordnete stellen und somit einen Sitz hinzugewinnen.
Da für die Europawahl 2024 in Deutschland keine Sperrklausel greift, könnten auch andere Kleinparteien Mandate erringen. Insgesamt werden für die Bundesrepublik 96 Mandatsträger im Europaparlament sitzen, während EU-weit 720 Abgeordnete bestimmt werden, 15 mehr als bei der Wahl 2019.
Die Prognose zeigt, dass sich das politische Spektrum in Deutschland weiterhin diversifiziert und die Wählerstimmen auf eine breitere Palette von Parteien verteilt werden. Dies könnte zu einer interessanten und potenziell herausfordernden Zusammensetzung des nächsten Europäischen Parlaments führen.