Anzeige
 

Streit um Ausweitung der Tierhaltungskennzeichnung auf Rinder

Bundeslandwirtschaftsminister treibt die Ausdehnung der Tierhaltungskennzeichnung, die bisher vor allem für gilt, auch auf voran. Diese Initiative stößt sowohl in landwirtschaftlichen Kreisen als auch bei politischen Vertretern der CDU auf Widerstand. Trotz ungelöster Probleme im bestehenden System der Schweinefleischkennzeichnung verfolgt Özdemir zügig das Ziel, die Regelungen auf Rindfleisch zu übertragen. Dies sorgt für Unmut unter Fachverbänden, die anmerken, dass viele Mängel der bisherigen Umsetzung noch nicht behoben sind.

In einer Sitzung des Ernährungsausschusses des Bundestags legte Özdemir seine Pläne dar, trotz vorheriger Kritik aus der Praxis. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Christina Stumpp äußerte sich kritisch über das Vorgehen des Ministers. Sie bemängelte insbesondere, dass die Kennzeichnung den CO2-intensiven Transport von Rindfleisch aus Argentinien nicht berücksichtigt und deutsche Landwirte zunehmend strengeren Auflagen unterworfen werden, was zu Wettbewerbsnachteilen führt. Stumpp beschuldigt Özdemir, mit seiner Politik die heimische Tierhaltung zu benachteiligen und die Landwirtschaft für politische Zwecke zu opfern.

Die geplanten Änderungen für die Kennzeichnung von Rindfleisch sollen die in den letzten zwölf Monaten vor der Schlachtung erfassen. Gemäß den Vorschlägen müssen Rinder je nach Gewicht ausreichend Platz in der Haltungsform „Stall+Platz“ haben. Zusätzlich sind verschiedene Anforderungen an die Stallausstattung gestellt, wie Liegebereiche und Viehbürsten. Landwirte sollen zwischen mehreren Haltungsformen wählen können.

Für die Haltungsform „Frischluftstall“ sind drei Stallvarianten vorgesehen, die das Außenklima wesentlich ins Stallklima einbeziehen sollen. Rinder sollen dabei ständig Zugang zu Außenflächen haben oder in der Vegetationszeit täglich mindestens sechs Stunden auf Grünflächen verbringen. Für die Haltungsform „Auslauf/“ sind ebenfalls drei Varianten geplant, die den Tieren ständigen Auslauf oder saisonalen Weidegang ermöglichen. In der dritten Variante sollen die Tiere dauerhaft im Freien leben, mit Zugang zu geschützten Liegebereichen im Winter. Die Bio-Haltung muss schließlich die Kriterien der entsprechenden EU-Verordnung erfüllen.

Weitere Nachrichten aus der Politik

Merz und Macron schmieden neue Allianz für Europa

Bei seiner ersten Auslandsreise als Bundeskanzler traf Friedrich Merz (CDU) in Paris mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zusammen. Beide Regierungschefs vereinbarten,...

Schwarz-rote Bundesregierung startet mit neuer Agrarspitze

Nach intensiven Gesprächen ist die Regierungsbildung nun abgeschlossen. Unter Bundeskanzler Friedrich Merz steht das schwarz-rote Kabinett fest, und die neue Bundesregierung nimmt...

EU-Parlament fordert höheren und unabhängigen Agrarhaushalt

In einer aktuellen Resolution spricht sich das Europäische Parlament dafür aus, den Agrarhaushalt der EU eigenständig auszugestalten und deutlich aufzustocken. Konkret fordern...

EU-Kommission plant Änderungen der Gemeinsamen Agrarpolitik

Die Europäische Kommission plant für die nächste Woche Vorschläge, um die gemeinsame Agrarpolitik (GAP) zu verändern. Dies teilten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der...

EU-Parlament stimmt zu: Wolf nicht mehr ’streng geschützt‘

Der Schutzstatus des Wolfes wird innerhalb der Europäischen Union von der Kategorie „streng geschützt“ auf „geschützt“ abgesenkt. Diesen Beschluss traf das Europäische...