Nach 15 Jahren Verhandlungen ist das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und Neuseeland endlich in Kraft getreten. Dies markiert einen Meilenstein in den Handelsbeziehungen zwischen den beiden Parteien und bietet neue Chancen für den Handel mit Agrarprodukten.
Am 1. Mai dieses Jahres wurde in Neuseeland nicht nur der Tag der Arbeit gefeiert, sondern auch das Inkrafttreten des lang ersehnten Freihandelsabkommens mit der Europäischen Union. Diese Vereinbarung bedeutet, dass 91% der neuseeländischen Warenexporte in die EU nun zollfrei sind, und dieser Prozentsatz wird in den kommenden sieben Jahren auf 97% steigen.
Ein bedeutender Vorteil des Abkommens ist die sofortige Einsparung von Zollabgaben in Höhe von rund 56 Millionen Euro für Neuseeland, wie Handels- und Landwirtschaftsminister Todd McClay betont.
Besonders betroffen von den zollvergünstigten Importen sind verschiedene Agrarprodukte. Dazu gehören Rind- und Schaffleisch, Butter, Käse und Milchpulver. Dies bietet neuseeländischen Produzenten einen leichteren Zugang zum lukrativen EU-Binnenmarkt.
Neben diesen Agrarprodukten profitieren auch andere Branchen, darunter die Anbieter von Gartenbauprodukten wie Kiwis, Äpfeln und Zwiebeln sowie von Wein, Fisch und Meeresfrüchten. Für sie entfallen ab sofort die EU-Einfuhrabgaben, was neue Absatzmöglichkeiten eröffnet.
Minister McClay hebt hervor, dass dieses Abkommen das Ergebnis jahrelanger Lobbyarbeit und Überzeugungsarbeit sei. Es sei Teil der Bemühungen, die Wirtschaft und den Export anzukurbeln, da der internationale Handel einen Großteil der neuseeländischen Wirtschaftsleistung ausmacht.
Um die Vorteile des Abkommens optimal zu nutzen, plant die Regierung eine Informationskampagne, um Unternehmen beim Ausbau des Handels mit der EU zu unterstützen.
Auch der EU-Botschafter in Wellington, Lawrence Meredith, zeigt sich optimistisch. Er betont, dass das Freihandelsabkommen ein Gewinn für beide Seiten sei und neuen Wohlstand sowie hochwertige Produkte für die Verbraucher in der EU und in Neuseeland bringen werde. Er erwartet, dass neuseeländische Exporteure schnell die Vorteile des Wegfalls der Zölle nutzen werden.