Das Bundesfinanzministerium hat den Entwurf für das Jahressteuergesetz bekannt gegeben. Dies sorgt in der Agrarbranche für erheblichen Unmut. Kernpunkt des Entwurfs ist die geplante Absenkung der Vorsteuerpauschale für Pauschalierer von bisher 9 % auf 8,4 %. Dies würde zukünftig ohne parlamentarische Beteiligung jährlich automatisch angepasst werden.
Automatische Anpassung der Pauschale ohne Parlamentsbeteiligung
Trotz intensiver Kritik an der Senkung der Vorsteuerpauschale hält die Regierung an ihrem Plan fest. Zukünftig soll der Pauschalierungssatz jährlich überprüft und automatisch angepasst werden, ohne dass das Parlament beteiligt wird. Diese Neuerung könnte bereits in wenigen Wochen in Kraft treten, was für die Landwirte bedeutet, dass sie ihre Rechnungen während des laufenden Wirtschaftsjahres anpassen müssten, anstatt wie bisher zu Jahresbeginn.
Kritik an der neuen Pauschale
Die geplante Absenkung der Vorsteuerpauschale auf 8,4 % stößt in der Agrarbranche auf deutliche Kritik. Viele Landwirte befürchten erhebliche Verluste, insbesondere in Bereichen wie Ackerbau, Kuh- und Schweinehaltung. Für viele Betriebe könnte unter den aktuellen Plänen die Regelbesteuerung vorteilhafter sein.
Die Berechnungsgrundlage für den neuen Satz von 8,4 % basiert auf den Umsätzen der Jahre 2019, 2020 und 2021. Auch diese Grundlage wird kritisiert, da sie nicht die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen widerspiegelt.
Wiederaufnahme der Tarifglättung ohne Risikoausgleichsrücklage
Der Entwurf sieht zudem eine Neuauflage der Tarifglättung vor. Allerdings fehlt weiterhin jede Spur einer Risikoausgleichsrücklage, die von vielen Landwirten erhofft wurde. Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte während der Bauernproteste angekündigt, die Einführung einer solchen Rücklage zu prüfen. Diese ist jedoch im aktuellen Entwurf nicht enthalten.
Auswirkungen auf die Landwirtschaft
Die geplanten Änderungen des Jahressteuergesetzes könnten sich bereits in naher Zukunft erheblich auf die Landwirte auswirken. Die Anpassung der Rechnungen während des Wirtschaftsjahres und die Senkung der Vorsteuerpauschale könnten zu administrativen und finanziellen Herausforderungen führen.
Insgesamt steht die Agrarbranche vor einer schwierigen Situation. Die geplanten Änderungen des Jahressteuergesetzes und die damit verbundenen Unsicherheiten könnten die wirtschaftliche Lage vieler Betriebe weiter belasten.