Die Wahl ist entschieden, doch die Zukunft bleibt unklar. Donald Trump hat sich durchgesetzt und wird als 47. Präsident in die Geschichte der Vereinigten Staaten eingehen. Auch wenn seine Amtseinführung noch aussteht, werfen die Pläne seiner bevorstehenden Amtszeit bereits Schatten voraus. Die bisherigen Äußerungen und Vorhaben Trumps deuten darauf hin, wie seine Politik die Landwirtschaft in den USA und in Deutschland beeinflussen könnte. Ob diese Entwicklung für die Agrarwirtschaft von Vorteil sein wird, ist derzeit noch schwer abschätzbar.
Im Zentrum von Trumps Agenda stehen der Rückbau von regulativen Maßnahmen und eine protektionistische Wirtschaftspolitik. Diese Haltung fand bereits in seiner vorherigen Amtsperiode großen Anklang, insbesondere in ländlichen Regionen Amerikas. Im Jahr 2020 äußerten 85 Prozent der befragten Landwirte, dass sie ihre Stimme Trump geben würden. Er wird als Verfechter ländlicher Interessen gesehen und hat ambitionierte Ziele. Es wird erwartet, dass er seine Unterstützung für die Landwirtschaft, insbesondere durch finanzielle Anreize, im Rahmen seiner „America First“-Politik weiterführt, die amerikanische Produkte bevorzugt.
Darüber hinaus zielt Trump darauf ab, Umweltschutzbestimmungen zu reduzieren oder ganz zu eliminieren, was nachhaltige Schäden für die Umwelt und die Konkurrenzfähigkeit der Landwirte nach sich ziehen könnte. Er plant auch, die Klimapolitik der vorherigen Regierung unter Biden zurückzunehmen, wobei er die steigenden Energiekosten durch Umweltschutzmaßnahmen kritisiert. Die Problematik der illegalen Einwanderung steht ebenfalls auf der Agenda, was einen potenziellen Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft nach sich ziehen könnte. Von Trumps Vorhaben könnten insbesondere Maisproduzenten profitieren, da er plant, die Restriktionen für den Verkauf von E15-Benzin zu lockern.
Wie sich Trumps Ankündigungen letztendlich auswirken werden, ist noch ungewiss. Einige seiner Vorschläge könnten für die Landwirte attraktiv sein, andere könnten die US-Landwirtschaft schwächen. Besonders kritisch zu betrachten ist die hohe Abhängigkeit der Landwirte von Subventionen, die rund 40 Prozent ihres Einkommens ausmachen. Diese Abhängigkeit könnte die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit des Agrarsektors langfristig untergraben. Es besteht das Risiko, dass die amerikanische Landwirtschaft ihre Konkurrenzfähigkeit verliert, falls Trump nicht darauf achtet, seine Basis nicht zu enttäuschen.