Hubertus Beringmeier wurde erneut zum Präsidenten des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV) gewählt. Auf der Sitzung des Landesverbandsausschusses auf Gut Havichhorst in Münster bestätigten die 70 Delegierten den 62-jährigen Schweinemäster und Ackerbauern aus Hövelhof-Espeln im Kreis Paderborn mit einer Zustimmung von 97 % für eine weitere Amtszeit. Beringmeier steht somit vor seiner dritten Amtsperiode als Führungskraft einer der bedeutendsten Agrarverbände in der Region.
Neben Beringmeier wurden auch die beiden Vizepräsidenten, Henner Braach und Michael Uckelmann, mit großer Mehrheit in ihren Ämtern bestätigt. Diese Wahlen stärken die Führungsstruktur des WLV, der rund 38.000 Mitglieder zählt und eine wesentliche Rolle in der Vertretung der Bauernfamilien in Westfalen-Lippe spielt.
Das vergangene Jahr war für den WLV insbesondere durch die Debatten um den Agrardiesel und die darauffolgenden Bauernproteste geprägt. Beringmeier kommentierte seine Wiederwahl mit dem Verweis auf die Erfolge dieser Proteste, die es geschafft hätten, landwirtschaftliche Anliegen wieder verstärkt in den politischen Fokus zu rücken. Für die kommende Amtszeit plant Beringmeier, auf diesen Erfolgen aufzubauen und weiterhin nachhaltige Konzepte für die Landwirtschaft zu entwickeln. Insbesondere der Umbau der Tierhaltung und dessen Finanzierung stehen dabei im Vordergrund.
Beringmeier betonte zudem die Notwendigkeit, umweltpolitische Ziele mit den Bedürfnissen der lokalen Lebensmittelproduzenten in Einklang zu bringen. Er sprach sich für kooperative Ansätze in der Umweltpolitik aus, die sowohl den Schutz der Umwelt als auch die Interessen der Landwirte berücksichtigen.
Ein weiterer Fokus seiner Amtszeit wird auf der Förderung des landwirtschaftlichen Nachwuchses und der Integration von Frauen in die Verbandsarbeit liegen. Der WLV-Präsident möchte Frauen stärker in die Entscheidungsprozesse des Verbandes einbeziehen und ihnen mehr Verantwortung übertragen.
Während der Versammlung würdigte Beringmeier auch die Leistungen von Regina Selhorst, die neun Jahre lang Präsidentin des Westfälischen Landfrauenverbandes (WLLV) war. Ihr Engagement für den ländlichen Raum und ihre Führungsarbeit im WLLV wurden mit der Verleihung der Schorlemer Plakette in Silber geehrt. Beringmeiers Anerkennung für Selhorsts unermüdlichen Einsatz unterstreicht die Wichtigkeit der Landfrauen für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum in Westfalen-Lippe.