Wie Agrarwelt bereits vor einiger Zeit berichtete, gerieten zwei Tiertransporte mit insgesamt 69 trächtigen Rindern aus Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt in eine dramatische Situation, als sie an der bulgarisch-türkischen Grenze festgehalten wurden. Trotz vollständiger Dokumentation und vorheriger Zollabfertigung durch die Türkei konnte der Transport nicht fortgesetzt werden. Die Tiere, die aus einem von der Blauzungenkrankheit betroffenen Gebiet stammten, konnten aufgrund strenger EU-Einfuhrbestimmungen nicht zurückgeschickt werden und waren somit zwischen den Ländern gefangen.
Die prekäre Lage an der Grenze führte dazu, dass viele der Tiere auf den Lastwagen verendeten, während die überlebenden notgeschlachtet werden mussten. Dieses tragische Ereignis löste eine umfangreiche Debatte aus und führte zu einer öffentlichen Forderung nach Aufklärung durch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir.
Inmitten der Kontroverse steht das Veterinäramt Elbe-Elster, das von Kritik nicht verschont blieb. Landrat Christian Jaschinski verteidigte die Entscheidungen des Amtes vehement. Er erklärte, dass das Veterinäramt aufgrund der geltenden Rechtslage und der Annahme, dass die Türkei die Tiere trotz der Krankheitsfälle aufnehmen würde, die Abfertigung der Transporte nicht ablehnen konnte. Er wies darauf hin, dass von vier abgefertigten LKW-Transporten zwei erfolgreich in die Türkei einreisen konnten, während die anderen beiden zurückgewiesen wurden.
Diese Vorfälle werfen ein Schlaglicht auf die Risiken und die ethischen Fragen, die mit internationalen Tiertransporten verbunden sind, besonders wenn sie durch Regionen gehen, die von Tierseuchen betroffen sind. Die Diskussionen um die geschehenen Ereignisse betonen die Notwendigkeit einer strengeren Regulierung und Überwachung solcher Transporte, um ähnliche Katastrophen in der Zukunft zu verhindern.