Forscher in den USA haben eine mögliche Lösung für das Problem des gegenseitigen Besaugens bei Kälbern entdeckt. Durch die Verabreichung größerer Milchmengen von Beginn der Aufzucht an lässt sich dieses Verhalten reduzieren.
Typischerweise zeigen Kälber, die von ihren Müttern getrennt sind, zu verschiedenen Tageszeiten Saugbedürfnisse, vor allem um die Fütterungszeiten herum. Der Grund dafür liegt in der Verdauung von Laktose im Dünndarm, die ein instinktives Saugverhalten fördert. Die Menge der verdauten Laktose beeinflusst direkt das Sättigungsgefühl der Kälber, wobei das Saugbedürfnis bis zu 20 Minuten nach der Fütterung anhalten kann. Dies führt oft dazu, dass die Kälber auf Gegenstände oder andere Kälber in ihrer Umgebung saugen.
Zur Unterbindung dieses Verhaltens setzen einige Landwirte auf Nasenringe aus Kunststoff, die an der Nasenscheidewand der Kälber befestigt werden. Wenn ein Kalb versucht, ein anderes zu besaugen, sorgt das harte Material der Ringe dafür, dass das besaugte Kalb instinktiv abwehrt. Jedoch adressieren Nasenringe nicht die ursprüngliche Motivation der Kälber zu saugen und können das Verhalten nach ihrer Entfernung wieder aufleben lassen.
Die neuesten Forschungsergebnisse legen nahe, dass eine angepasste Fütterungsmethode, insbesondere die Erhöhung der Milchmenge, das Saugverhalten positiv beeinflussen und das gegenseitige Besaugen signifikant verringern kann. Dies bietet eine alternative Strategie, die das Wohlbefinden der Tiere erhöht und eine natürliche Verhaltensweise eher unterstützt als unterdrückt.