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Massiver Rückgang: Immer weniger Rinderhalter in Bayern 2024

Bayern verzeichnet 2024 einen fortgesetzten Abwärtstrend bei den Rinderbeständen sowie den landwirtschaftlichen Betrieben, die diese Tiere halten. Nach Angaben des Landesamts für Statistik, das sich auf Daten aus der HIT-Datenbank stützt, gab es zum Stichtag 3. November 2024 rund 2,7 Millionen Rinder und 38.092 . Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet das einen Rückgang um 1021 Höfe (2,6 Prozent) und 71.188 Rinder (2,5 Prozent).

Besonders stark reduzierte sich die Zahl der Milchviehbetriebe. Das Landesamt meldete 22.455 solcher Höfe, was ein Minus von 3,9 Prozent oder 910 Betrieben bedeutet. Es wird angenommen, dass die lang anhaltende Diskussion über ein Verbot der ganzjährigen im geplanten Tierschutzgesetz diesen Rückgang begünstigt hat. Nachdem das Gesetz in der sogenannten gescheitert ist, scheint dieses Vorhaben jedoch zunächst vom Tisch. Gleichzeitig sank die Gesamtzahl der Milchkühe nur um 20.769 Tiere oder 2 Prozent. Damit stellen Milchkühe mit 37,9 Prozent des Gesamtbestands (etwa 1 Million Tiere) weiterhin den größten Anteil der Rinder in 2024.

Überdies ist bei jungen Tieren eine Abnahme sichtbar. Die Gruppen von Kälbern und Jungrindern unter einem Jahr sanken um 2,2 Prozent auf 785.642 Tiere. Besonders ausgeprägt ist der Rückgang bei männlichen unter zwei Jahren, denn hier zählten die Statistiker 174.632 Tiere, was einem Minus von 7,5 Prozent entspricht. Pro bayerischem Betrieb bleiben damit wie im Vorjahr durchschnittlich 72 Rinder, während ein Milchviehhaltender im Schnitt auf 46 Kühe kommt.

Weiterhin hält ein umfassender Strukturwandel in der Landwirtschaft an. Die bayerische Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) schreibt die aktuelle Entwicklung vor allem der Politik des grünen Bundesagrarministers zu. Ein Blick auf die langfristige Statistik verdeutlicht jedoch, dass diese Tendenz schon seit Jahren besteht. Innerhalb von zehn Jahren, wovon rund sieben Jahre ein Unionsagrarminister zuständig war, verschwand in etwa jeder vierte Rinderhalter (24,5 Prozent). Im Jahr 2015 gab es noch über 50.000 rinderhaltende Höfe, während 2024 noch etwa 38.100 übrig waren. Der Gesamtbestand an Rindern sank im selben Zeitraum um 15,4 Prozent auf 2,7 Millionen Tiere.