Die Börsenkurse für Milchprodukte zeigen unterschiedliche Entwicklungen: Während die Preise für Butter in den nächsten zwölf Monaten fallen, verzeichnet Milchpulver einen Anstieg. Daraus resultiert ein erneuter Anstieg des IG-Milchbarometers im November, welches nun bei 51,8 ct/kg Milch liegt – ein Plus von 0,9 Cent gegenüber dem Vormonat. Die Hauptursache für diese Entwicklung sind die gestiegenen Preise für Magermilchpulver, die um 5,5 Prozent zulegten, während Butterpreise um 1,7 Prozent sanken. Diese Daten basieren auf den Preisen für Rohmilch ab Hof mit einem Fettgehalt von 4,0 Prozent und einem Eiweißgehalt von 3,4 Prozent, ohne Mehrwertsteuer.
Das IG-Milchbarometer, berechnet vom ife Institut in Kiel im Auftrag des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) und der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft (IG Milch), dient als Indikator für zukünftige Entwicklungen auf dem Milchmarkt, obwohl es nicht die tatsächlichen Milchpreise einzelner Molkereien widerspiegelt. Es reflektiert vielmehr die Erwartungen der Marktteilnehmer, die an der Warenterminbörse mit Butter und Magermilchpulver handeln.
Die jüngsten Prognosen für die Milchpreisentwicklung sind im November nach oben korrigiert worden. Positive Einflüsse sind das weltweit langsam wachsende Milchangebot, optimistische Prognosen bezüglich der steigenden Nettoimporte nach China und die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Exporte in Drittländer aufgrund des schwächeren Eurokurses. Unklar bleibt jedoch, inwieweit das Angebot an Rohstoffen im ersten Halbjahr 2025 durch die nächste Welle der Blauzungenerkrankung beeinträchtigt wird, wobei eine hohe Vorsorge- oder Impfquote erwartet wird.