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Milchpreise weiterhin unter Produktionskosten

Die deutscher bleibt angespannt. Laut einer aktuellen Auswertung des Büros für Agrarsoziologie und Landwirtschaft (BAL), die vom European Milk Board (EMB) berichtet wurde, konnten deutsche Milchbauern im Januar 2024 nur 92 % ihrer Produktionskosten decken. Die Produktionskosten beliefen sich auf 47,66 Cent pro Kilogramm, während die durchschnittlichen Auszahlungspreise lediglich 43,92 Cent pro Kilogramm betrugen.

Trotz der geringen Kostendeckung sieht Frank Lenz, der Vorstandsvorsitzende des EMB, die Situation als relativ stabil an. Er erklärt, dass nach wie vor gefragt sei, auch wenn saisonal bedingte Schwankungen zu beobachten sind. Langfristig wird jedoch mit einem Rückgang der Milchproduktion gerechnet. Der aktuelle sei auf einem guten Weg, allerdings hinkt er dem Marktwert noch hinterher.

Im Jahr 2023 lagen die Produktionskosten durchschnittlich bei 46,36 Cent pro Kilogramm, etwa 3 % unter dem Niveau des Vorjahres. Der durchschnittliche Milchpreis betrug 45,34 Cent pro Kilogramm, was eine Kostendeckung von 98 % bedeutete – deutlich weniger als die 112 % Deckung im Jahr 2022.

Das IG-Milchbarometer, ein Frühindikator für die zukünftige Entwicklung des Milchmarktes, zeigt einen Rückgang der Preiserwartungen. Für März wurde ein Wert von 44,5 Cent pro Kilogramm ermittelt, was einem Rückgang von 3,2 Cent gegenüber dem Vormonat entspricht. Die Preissenkungen bei Butter und Magermilchpulver tragen zu dieser Entwicklung bei.

Blickt man auf die zweite Jahreshälfte 2024, wird mit einem weiteren Rückgang der gerechnet. Dies liegt an der Erwartung höherer Rohmilchanlieferungen und einer schwächeren Nachfrage nach asiatischen Milchimporten sowie steigenden Transportkosten.

Das IG-Milchbarometer wird vom ife Institut in Kiel im Auftrag des Deutschen Raiffeisenverbandes und der Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft berechnet. Es unterstützt Milcherzeuger bei der Planung ihrer Milchmengen und gibt Einblicke in die Marktstimmung.

An der Global Dairy Trade, der internationalen Handelsbörse für Milchprodukte, zeigte sich in dieser Woche wenig Bewegung. Der Durchschnittspreis stieg um 0,1 % auf 3.590 $/t, obwohl die gehandelte Menge geringer ausfiel als bei der vorherigen Auktion.

Die aktuelle Marktlage stellt weiterhin eine Herausforderung für die Milcherzeuger dar, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation angesichts der globalen und lokalen wirtschaftlichen Bedingungen weiterentwickelt.