Die Bestände von Milchkühen in der EU-27 sind im Jahr 2023 weiter gesunken und haben erstmals die Marke von 20 Millionen unterschritten. Laut ZMB lag die Anzahl am Jahresende bei 19,735 Millionen Tieren, was einem Rückgang von 1,7 % gegenüber dem Vorjahr entspricht – eine deutlich stärkere Reduzierung als die 0,7 % im Jahr zuvor und die stärkste seit 2018.
Während die EU-15 Länder (ohne das Vereinigte Königreich) einen überdurchschnittlichen Rückgang von 2,0 % verzeichneten, zeigte sich in den zehn Ländern, die 2014 der EU beitraten, ein leichter Anstieg von 0,1 %. In den drei neuesten EU-Mitgliedsländern Rumänien, Bulgarien und Kroatien gab es einen Rückgang von 2,1 %.
Die Situation innerhalb der EU ist allerdings sehr heterogen. Während in Ländern wie Tschechien, Zypern, Polen und Slowenien ein Anstieg der Kuhbestände zu beobachten war, mit einem besonders bemerkenswerten Anstieg in Polen von 1,5 %, blieb in Irland die Anzahl der Milchkühe stabil. In anderen Ländern hingegen waren unterschiedlich starke Rückgänge zu verzeichnen. Deutschland und Frankreich, die Länder mit den größten Milchkuhbeständen in der EU, erlebten überdurchschnittlich starke Rückgänge von 2,5 % bzw. 2,1 %. Italien verzeichnete sogar einen Rückgang von 3,1 %, und in den Niederlanden reduzierte sich die Herde um 1,5 %.
Besonders auffallend war der starke Rückgang in den osteuropäischen Ländern Bulgarien, Lettland und Litauen. Kroatien verzeichnete den stärksten Rückgang in der EU, was für zusätzliche Verwirrung sorgte.
Diese Entwicklungen zeigen die Komplexität und die variierenden Trends in der Viehwirtschaft der EU auf. Während einige Länder Zuwächse melden oder ihre Bestände stabil halten können, kämpfen andere mit signifikanten Rückgängen, die sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Auswirkungen haben können.