Die Vogelgrippe, bekannt unter dem H5N1-Virus, breitet sich in den USA zunehmend auch unter Milchkühen aus. Trotz erhöhter Vorsichtsmaßnahmen wurde nun ein weiterer Mitarbeiter eines Milchviehbetriebes infiziert. Die US-Behörde für Seuchenschutz (CDC) bestätigte, dass sich der betroffene Mitarbeiter durch den Kontakt mit infizierten Tieren angesteckt hat.
Der erste dokumentierte Fall einer H5N1-Infektion bei einem Menschen wurde im April in Texas nachgewiesen. Der zweite und der aktuelle, dritte Fall traten in Michigan auf. Alle infizierten Personen sind Mitarbeiter von Milchviehbetrieben, die regelmäßig engen Kontakt zu den betroffenen Tieren hatten. Die CDC betont, dass diese Fälle nicht miteinander in Verbindung stehen.
Während die ersten beiden Patienten nur leichte Symptome, beschränkt auf die Augen, zeigten, weist der aktuelle Patient typische Anzeichen einer akuten Atemwegserkrankung auf. Diese Symptome sind charakteristisch für Influenzavirusinfektionen, einschließlich des H5N1-Virus. Dennoch gibt es keine Hinweise auf ungewöhnliche Influenza-Aktivitäten in den betroffenen Regionen.
Das CDC stuft das Risiko für die allgemeine Bevölkerung weiterhin als gering ein. Für Personen, die mit infizierten oder potenziell infizierten Tieren arbeiten, wird jedoch zu verstärkten Vorsichtsmaßnahmen geraten, da für sie ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht.
Die Forschung zu den Infektionswegen des H5N1-Virus läuft auch in Deutschland auf Hochtouren. Deutsche Wissenschaftler untersuchen derzeit die Übertragungswege des Virus, indem sie Milchkühe gezielt infizieren.
Michigan und Texas sind zwei von neun Bundesstaaten in den USA, in denen Vogelgrippefälle in Milchviehbetrieben bestätigt wurden. Seit den ersten offiziellen Fällen im März 2024 steigt die Zahl der infizierten Betriebe kontinuierlich an. Laut CDC sind aktuell mindestens 52 Milchviehherden mit dem H5N1-Virus infiziert.
Experten gehen davon aus, dass die tatsächliche Verbreitung der Krankheit weit über die bestätigten Fälle hinausgeht. Untersuchungen haben gezeigt, dass nicht-infektiöse DNA des H5N1-Virus in etwa 20 % der im Einzelhandel erhältlichen Milchproben nachgewiesen wurde.
Angesichts dieser Ergebnisse hat das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) weitere Untersuchungen angeordnet. Bei Tests von 96 nach der Keulung erkrankten Kühen konnten in einem Fall Viruspartikel im Muskelgewebe des Zwerchfells nachgewiesen werden. Dieses Fleisch war jedoch nicht für den Verzehr bestimmt.