In Hessen hat sich ein neuer Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) ereignet. Ein Landwirt aus Stockstadt im Kreis Groß-Gerau meldete am vergangenen Mittwoch, dem 17. Juli, drei verendete und mehrere erkrankte Schweine an die zuständige Veterinärbehörde. Die daraufhin durchgeführten Tests des Landeslabors bestätigten den Ausbruch der ASP. Der betroffene Betrieb zählt über 1.100 Schweine, die nun im Rahmen der Seuchenbekämpfung gekeult werden müssen.
Die Kosten für die tierschutzgerechte Tötung der Tiere werden jeweils zur Hälfte vom hessischen Land und der Hessischen Tierseuchenkasse übernommen. Der Landwirt erhält zudem eine Entschädigung für die Verluste. Dies ist nicht der erste ASP-Ausbruch in der Region; bereits Anfang Juli wurde ein ähnlicher Fall in einem kleineren Betrieb in Biebesheim am Rhein festgestellt.
Die Beseitigung der Tierkörper erfolgt unter strengen Sicherheitsauflagen, wobei die Kosten ebenfalls geteilt werden. Der erste ASP-Fall in Hessen wurde Mitte Juni bei einem Wildschwein registriert. Seitdem intensivierten sich die Suchaktionen nach weiteren Kadavern, um das betroffene Gebiet genau abgrenzen und eine Restriktionszone einrichten zu können. Elektrozäune wurden errichtet, um die weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.
Bislang wurden in Hessen 192 Wildschweinkadaver untersucht, von denen 38 positiv auf die Schweinepest getestet wurden. Im benachbarten Rheinland-Pfalz sind von neun untersuchten Wildschweinen fünf positiv getestet worden. Die Situation in Unterfranken zeigt sich bis jetzt stabiler, da hier alle 600 untersuchten Wildschweinkadaver negativ waren.
Die länderübergreifende Zusammenarbeit und die schnellen Reaktionen in Hessen und Rheinland-Pfalz wurden von einem internationalen Veterinär-Expertenteam gelobt, welches jedoch darauf hinwies, dass die Bekämpfung der ASP ein langwieriger Prozess sei.