Die Qualität des Tränkwassers spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Schweinen. Gesetzliche Vorgaben besagen, dass sauberes, klares und geruchsfreies Wasser jederzeit in ausreichender Menge und Qualität für die Tiere verfügbar sein muss.
Wasserqualität wird durch mikrobiologische und physikalisch-chemische Faktoren bestimmt. Eine regelmäßige Überprüfung dieser Parameter, darunter die Gesamtkeimzahl, Belastungen durch E. coli oder coliforme Keime, der pH-Wert, die elektrische Leitfähigkeit sowie die Konzentrationen von Eisen, Nitrat und Sulfat, ist empfehlenswert. Orientierung bieten die Richtlinien des Bundeslandwirtschaftsministeriums.
Tränkwasserproben sollten unter sterilen Bedingungen entnommen und binnen 24 Stunden analysiert werden. Dabei ist die Wahl der Probenahmestellen und der Einsatz isolierter Transportbehältnisse entscheidend für die Zuverlässigkeit der Ergebnisse. Behälter für Wasserproben können von akkreditierten Laboren bezogen werden.
Obwohl externe Fachkräfte oft die Probenahme übernehmen, ist es auch für Schweinehalter möglich, selbst Proben zu ziehen, sofern sie sich zuvor bei der Initiative Tierwohl als Probenehmer registrieren.
Die Häufigkeit der Wasserqualitätsprüfung ist gesetzlich nicht vorgegeben, doch empfiehlt die Initiative Tierwohl mindestens eine jährliche Überprüfung. Zusätzliche Tests können nach besonderen Ereignissen wie Starkregen oder Problemen mit Sickerwasser notwendig sein.
Verschiedene Risikofaktoren können die Wasserqualität beeinträchtigen, dazu zählen offene oder undichte Brunnen, Schadnager oder Biofilme in Leitungs- und Speichersystemen. Eine regelmäßige Inspektion und gegebenenfalls Abdichtung der Anlagen sowie Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen sind essenziell, um Krankheitserreger zu kontrollieren.
Auch die Wassertemperatur hat Einfluss auf die Qualität des Tränkwassers. Hohe Temperaturen fördern die Entwicklung pathogener Keime, was durch Erhöhung der Durchflussraten gemindert werden kann, um die Risiken zu verringern.