Anzeige
 

Besorgnis über genetisch veränderte Schweine in Deutschland

Die deutschen Züchter zeigen sich beunruhigt über die Fortschritte in der Forschung zu genetisch veränderten, PRRS-resistenten Schweinen. In einem offenen Brief rufen sie die Politik zu entschiedenem Handeln auf. Hintergrund ist die Ankündigung des agierenden Zuchtunternehmens PIC, möglicherweise in den USA eine Zulassung für genetisch modifizierte, PRRS-resistente zu erhalten. Diese Entwicklung hat bei deutschen Herdbuchzüchtern große Sorgen und zahlreiche Fragen ausgelöst.

Die Züchter fordern in ihrem Schreiben an den Bundesagrarausschuss und die Agrarausschüsse der Bundesländer, Maßnahmen zum Schutz der deutschen Schweinezucht und der Verbraucher zu ergreifen. Eine besondere Sorge gilt den Auswirkungen, die die Zulassung solcher geneditierten Schweine in Ländern wie Brasilien und Kolumbien auf die Handelsbeziehungen und das Mercosur-Abkommen haben könnte. Dieses Abkommen sieht vor, dass bis zu 25.000 Tonnen aus Südamerika nach Europa importiert werden dürfen, was die Befürchtung weckt, dass genetisch verändertes Schweinefleisch auch auf europäischen und deutschen Tellern landen könnte.

Des Weiteren äußern die Züchter Bedenken hinsichtlich der Kontrolle über den Einsatz genetischen Zuchtmaterials dieser Tiere in Europa und wie verhindert werden kann, dass diese Praktiken bereits stattfinden. Die deutsche Schweinezucht sieht es zudem als ihre , die Verbraucher besser über die Herkunft ihres Fleisches aufzuklären. Die Initiative 5xD soll auf 6xD erweitert werden, um zusätzlich auf die deutsche Herkunft der Zuchttiere hinzuweisen.

Die zunehmende Konzentration des Wettbewerbs auf wenige globale Akteure und das Verschwinden heimischer, bäuerlicher Vielfalt sind weitere Punkte, die große Sorge bereiten. Die Züchter appellieren an die Politik, auf EU-Ebene klare und verbindliche Regeln für das Genome-Editing bei Tieren festzulegen und den ernst zu nehmen. Es müsse gewährleistet werden, dass sowohl der Import von genetisch verändertem Fleisch ausgeschlossen bleibt als auch der Einsatz dieser Tiere in der europäischen Zucht unterbunden wird.