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EG Südbayern steht vor Herausforderungen durch neue Tierwohlstandards

Die Erzeugergemeinschaft (EG) Südbayern, unter der Leitung von Vorstand Franz Beringer, gehört zu den führenden in Deutschland und vermarktet jährlich nahezu eine Million Schlachtschweine. Ein beträchtlicher Anteil der aus rund 150 Betrieben wird nach den Standards der Initiative (ITW) gemästet, wobei etwa 6% der Tiere den Anforderungen der Haltungsformstufe 3 (HF3) gerecht werden, die ebenfalls durch ITW zertifiziert sind. Die Mehrheit der angeschlossenen Betriebe hält sich an die Richtlinien von QS.

Aktuell überlegen etwa 15% der Mitgliedsbetriebe der EG Südbayern, sich von dem ITW-System zu verabschieden. Der Grund dafür sind die erhöhten Anforderungen, die mit der neuen Programmphase ab 2025 eingeführt werden sollen. Diese Entwicklung stößt bei vielen Landwirten auf Widerstand. Beringer prognostiziert, dass bis Ende des Jahres etwa 15% der Betriebe das ITW-System verlassen könnten. Die Geschäftsstellen der EG Südbayern setzen sich stark dafür ein, die Schweinemäster im ITW-System zu halten, jedoch sieht Beringer die von der ITW angebotene „Pause“ kritisch. Er betont stattdessen die Bedeutung der Liefersicherheit und der engen Zusammenarbeit zwischen den Landwirten, der EG und den Schlachtbetrieben, vor allem vor dem Hintergrund der ungewissen Zukunft durch die .

Die bevorstehenden Änderungen in der ITW ab 2025, insbesondere bezüglich des benötigten Platzangebots und der Strukturelemente in den Mastbuchten, bewegen viele Schweinemäster dazu, einen Wechsel zum QS-Standard in Erwägung zu ziehen. Die häufigen Änderungen und die späte Bekanntgabe der Kriterien sind weitere Faktoren, die zur Unzufriedenheit beitragen.

Trotz dieser Herausforderungen besteht eine konstante Nachfrage nach ITW-zertifizierten Schweinen, die auch regionale Aspekte berücksichtigen. Ebenso steigt die Nachfrage nach HF3-Schweinen, insbesondere wenn diese höhere Tierwohlstandards und regionale Herkunft oder Strohhaltung kombinieren. Beringer spricht sich für eine Übergangszeit zur Umsetzung der neuen ITW-Kriterien aus und unterstreicht die Notwendigkeit einer frühen Festlegung der Kriterien, um den Betrieben ausreichend Zeit für die Anpassung zu geben.